Die Vielfalt der räumlichen Strukturen, wie stehendes oder liegendes Totholz, Baumhöhlen, Hecken, Trockenmauern oder Reisighaufen, und die mikroklimatischen Bedingungen machen diesen Lebensraum so einzigartig und für den Artenschutz unverzichtbar. Diese Strukturen sind essentiell für eine hohe Biodiversität, da sie vielen Tieren Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bieten (Berger 2008, Holstein & Funke 1995, Menke 2007, Zehnder & Weller 2006).
Die Fläche wird mit Rindern beweidet. Generell geht mit einer Beweidung durch Rinder, Pferde, Schafe oder Ziegen auch immer das Risiko einher, dass bei mangelnden Schutzmaßnahmen Obstbäume beschädigt werden (Lucke et al. 1992, Pletting v. Kalsbeek & Schlünder 2013).
In unmittelbarer Umgebung befinden sich weitere Obstwiesen mit einer Vielfalt an Obstarten und -sorten. Daher eignet sich die Fläche für ein Vorkommen des Steinkauzes. Vor allem für seltene Arten, wie z.B. Steinkauz (Athene noctua), Fledermäuse, verschiedene Insektenarten (Aly 2012, Brötz 1994, Dietz 2012, Fiedler 2013), aber auch für Pilze und eine hohe Zahl gefährdeter Pflanzenarten (Burckard 2004, Korneck & Sukopp 1988, Stegner 2014), deren ursprüngliche Lebensräume oftmals zerstört bzw. stark verändert wurden, stellen Streuobstwiesen einen optimalen Ersatz- und Rückzugslebensraum dar (Bönsel 2015, Müller 1988, Müller et al. 2009, Telaar & Vossmeyer 2014).
(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)