Obstwiese „Mühlgraben“ in Meckenheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Meckenheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 37′ 5,29″ N: 7° 01′ 45,35″ O 50,61814°N: 7,02926°O
Koordinate UTM 32.360.587,55 m: 5.609.215,23 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.572.886,34 m: 5.609.672,64 m
  • Obstwiese "Mühlgraben" in Meckenheim (2018)

    Obstwiese "Mühlgraben" in Meckenheim (2018)

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    Dierichs, Corinna / Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
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  • Obstwiese "Mühlgraben" in Meckenheim (2018)

    Obstwiese "Mühlgraben" in Meckenheim (2018)

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  • Apfelbaumblüten (2021)

    Apfelbaumblüten (2021)

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    Knieps, Elmar / CC-BY 4.0
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    Elmar Knieps
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Die Obstwiese „Mühlgraben“ liegt mitten in Meckenheim, nahe der Oberen Mühle. Der Swistbach durchquert die Fläche. Dort wachsen verschieden alte Apfelbäume, die regelmäßig gepflegt werden.

Die Fläche wird von Schafen beweidet. Daher sind die jungen Obstbäume mit Dreiböcken gegen Verbiss geschützt. Die Beweidung mit Schafen ist die wohl schonendste Form der Unterwuchsnutzung (Schmitz 2001). Insbesondere die Nutzung als temporäre Umtriebsweide, wie z.B. bei der Wanderschäferei oder beim Hütehaltungssystem (Deuschle et al. 2012), ist optimal, da hier eine kleinflächig alternierende Beweidung erfolgt und damit die wertvollen mosaikartigen Strukturen der Streuobstwiesen erhalten werden (Fuchs & Schwenn 2003, Hübner 2003). Eine Beweidung mit Schafen führt auch zu einer gefestigten Grasnarbe und der Förderung von konkurrenzschwachen Arten an offenen Bodenstellen (Hamburger & Höllgärtner 2015, Rösler 2007). Zudem ist die Schafbeweidung arbeits- und kapitalextensiv, dabei aber ökologisch bzw. naturschutzfachlich nahezu optimal (Hünerfauth 2001). Generell geht mit einer Beweidung auch immer das Risiko einher, dass bei mangelnden Schutzmaßnahmen Obstbäume beschädigt werden (Lucke et al. 1992, Pletting v. Kalsbeek & Schlünder 2013).

(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)

Quelle
Schmitz, K. (2001): Streuobstwiesen in Wuppertal: Erfassung, Bewertung und Erstellung eines Vermarktungskonzeptes. Diplomarbeit an der Fakultät für Geowissenschaften Bochum

Literatur

Deuschle, J.; Röhl, M.; Huber, S.; Götz, T.; Häfner, C. (2012)
Entwicklung eines naturschutzfachlichen Leitbilds: Ansprüche der Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie an ihre Lebensstätten in den Streuobstlandschaften am Albtrauf. Gutachten im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart für das LIFE+-Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstales“. Köngen.
Fuchs, H. J.; Schwenn, O. (2003)
Bestandsaufnahme und Maßnahmen zur Erhaltung der Streuobstwiesen in der Verbandsgemeinde Lambrecht/Pfalz. In: Mitteilungen der Pollichia, 90, S. 29-59. Neustadt a. d. Weinstraße.
Hamburger, U.; Höllgärtner, M. (2015)
Wiederherstellung von gefährdeten Biotopen durch Schaf- und Ziegenbeweidung am nordöstlichen Bienwaldrand. In: Pollichia-Kurier: Vierteljähriges Infoblatt des Vereins für Naturforschung und Landespflege e.V., 31(2), S. 31-36. Neustadt a. d. Weinstraße.
Hübner, G. (2003)
Lebensraum gesucht! Von den Streuobstwiesen in die Magerrasen - Lebensräume des Wendehalses im Wandel. In: Vogelschutz: Magazin für Arten- und Biotopschutz, 2, S. 6-9. Hilpoltstein.
Hünerfauth, K. (2001)
Erhaltung und Förderung von Wanderschäferei und Streuobstwiesen-Bewirtschaftung durch Vertragsnaturschutz? In: Pollichia-Kurier: Vierteljähriges Infoblatt des Vereins für Naturforschung und Landespflege e.V., 17(4), S. 24-28. Neustadt a. d. Weinstraße.
Lucke, Rupprecht; Silbereisen, Robert; Herzberger, Erwin (1992)
Obstbäume in der Landschaft. Stuttgart.
Pletting v. Kalsbeek, V.; Schlünder, M. / NABU Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V. (Hrsg.) (2013)
Streuobstwiesenkartierung Kreis Heinsberg 2013, Region „Der Selfkant“: Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht. Wegberg.
Rösler, Stefan (2007)
Natur- und Sozialverträglichkeit des integrierten Obstbaus. Ein Vergleich des integrierten und des ökologischen Niederstammobstbaus sowie des Streuobstbaus im Bodenseekreis unter besonderer Berücksichtigung ihrer historischen Entwicklung sowie von Fauna und Flora. (Arbeitsberichte des Fachbereichs Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung. Universität Kassel, 151(2).) Kassel.

Obstwiese „Mühlgraben“ in Meckenheim

Schlagwörter
Ort
Meckenheim
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung

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Corinna Dierichs: „Obstwiese „Mühlgraben“ in Meckenheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-302255 (Abgerufen: 25. April 2024)
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