Obstwiese „Heide“ in Bornheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Bornheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 45′ 16,5″ N: 6° 56′ 0,72″ O 50,75458°N: 6,93353°O
Koordinate UTM 32.354.239,55 m: 5.624.570,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.920,07 m: 5.624.761,09 m
  • Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Dierichs, Corinna / Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Corinna Dierichs
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Dierichs, Corinna / Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Corinna Dierichs
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Obstwiese "Heide" in Bornheim (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Dierichs, Corinna / Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Corinna Dierichs
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Birnbaumblüten (2021)

    Birnbaumblüten (2021)

    Copyright-Hinweis:
    Knieps, Elmar
    Fotograf/Urheber:
    Elmar Knieps
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Obstwiese „Heide“ liegt süd-westlichlich von Waldorf in Bornheim inmitten von Wiesen und Feldern.

Hier wachsen viele verschieden alte Apfel-, Birnen- und Kirschbäume. Die Obstbäume zeigen eine Vielfalt an hochstämmigen, lokalen und alten Sorten. Alte und regionale Obstsorten sind besonders erhaltenswert, da sie an ihren Standort angepasst sowie robuster und widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind als moderne Hochleistungssorten oder Monokulturen (Berger 2008, Hutter 2014, Müller et al. 2009).

Außerdem wurde auf genügend Abstand zwischen den Bäumen geachtet, um eine Bewirtschaftung des Unterwuchses mit Maschinen zu ermöglichen. Die Wiese unter den Bäumen wird Vertragsnaturschutz-konform gemäht. In sogenannten Vertragsnaturschutzprogramme (VNS) verpflichten sich Landwirte gegen Erhalt bestimmter Prämien zu einer naturschutzkonformen Nutzung mit einer extensiven Mahd und den Verzicht auf Düngung und gegebenenfalls zur Pflege der Obstbäume (Hintermeier & Hintermeier 2009, Wiche et al. 2015).

Die Obstwiese eignet sich aufgrund ihrer vielfältigen Strukturen, wie Hecken, verschieden alte Obstbäume, sowie genügend Offenland in der Umgebung gut für ein Vorkommen des Steinkauzes. Vor allem für seltene Arten, wie z.B. Steinkauz (Athene noctua), Fledermäuse, verschiedene Insektenarten (Aly 2012, Brötz 1994, Dietz 2012, Fiedler 2013), aber auch für Pilze und eine hohe Zahl gefährdeter Pflanzenarten (Burckard 2004, Korneck & Sukopp 1988, Stegner 2014), deren ursprüngliche Lebensräume oftmals zerstört bzw. stark verändert wurden, stellen Streuobstwiesen einen optimalen Ersatz- und Rückzugslebensraum dar (Bönsel 2015, Müller 1988, Müller et al. 2009, Telaar & Vossmeyer 2014).

Durch weitere Obstwiesen in direkter Nachbarschaft und durch die kleinparzellige Nutzung der Streuobstflächen entstehen wichtige Vernetzungselemente und somit ökologisch wertvolle Grenzflächen und Übergangsbereiche für viele Tier- und Pflanzenarten (Hintermeier & Hintermeier 2009).

(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)

Literatur

Aly, C. / Regierungspräsidium Karlsruhe (Hrsg.) (2012)
Naturschutzgebiet „Streuobstwiesen Kleingemünd “Stadt Neckargemünd, Gemarkung Neckargemünd, Rhein-Neckar-Kreis - Vom Körnerbock besiedelte und zu seinem Schutz geborgene Obstbaumstämme. Karlsruhe.
Berger, J. (2008)
Zustandsanalyse und Zielkonzept zur Erhaltung und Entwicklung von Streuobstwiesen - Dargestellt am Beispiel einer Gemeinde des Biosphärenreservats Rhön. (Beiträge Region und Nachhaltigkeit: Zu Forschung und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, 5.) S. 155-167. o. O.
Bönsel, D. (2015)
„Prädikat besonders wertvoll“: Streuobstwiesen und Wald. In: Senckenberg: Natur, Forschung, Museum: Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin, 145(11/12), S. 318-329. Frankfurt.
Brötz, Thomas (1994)
Beitrag zur Fauna und Flora des Ahrtales. Zur Verbreitung von Steinkauz (Athene noctua), Grünspecht (Picus viridis) und Neuntöter (Lanius collurio) in Streuobstwiesen im Raum Sinzig. In: Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz, Beiheft II, S. 168-178. Mainz.
Burckard, T. (2004)
Streuobstwiesen - verkannte Juwelen in der Landschaft. In: Collurio: Zeitschrift für Vogel- und Naturschutz in Südhessen, 22, S. 148-152. Wiesbaden.
Dietz, Markus / MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e.V. (Hrsg.) (2012)
Lebensraumentwicklung von Streuobstwiesen mit der Zielartengruppe Fledermäuse. Endbericht - ein Projekt zum Schutz der Biodiversität im Streuobstkorridor Rhein-Main-Kinzig. Frankfurt.
Fiedler, W. (2013)
Positive Bestandsentwicklung durch Nisthilfen: Steinkauz-Streuobstkauz. In: Der Falke: Journal für Vogelbeobachter, 60(11), S. 462-463. Wiebelsheim.
Hintermeier, Helmut; Hintermeier, Margrit / Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. (Hrsg.) (2009)
Streuobstwiesen - Lebensraum für Tiere. München.
Hutter, C. P. (2014)
Die zweite Erfindung des Paradieses: nur ein Imagewandel kann Obstwiesen retten. In: Schwäbische Heimat, 65(1), S. 32-39. o. O.
Korneck, Dieter; Sukopp, Herbert / Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie (Hrsg.) (1988)
Rote Liste der in der Bundesrepublik Deutschland ausgestorbenen, verschollenen und gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen und ihre Auswertung für den Arten- und Biotopschutz. (Schriftenreihe für Vegetationskunde 19.) Münster.
Müller, D.; Abdank, A.; Meyer, J.; Friedrich, H.; Brandt, R. (2009)
Streuobst-Situation und Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern. (Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern, 2.) S. 29-39. o. O.
Müller, T. (1988)
Bedeutung des Streuobstbaus für den Naturschutz. In: Nürtinger Hochschulschriften, 7, S. 167-186. Nürtigen.
Stegner, Jan / Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hrsg.) (2014)
Heldbock und Eremit. Bewohner alter Bäume. Dresden.
Telaar, Daniel; Vossmeyer, Achim (2014)
Veränderung der Habitate des Steinkauzes (Athene noctua) zwischen Rees und Emmerich am Niederrhein. In: Charadrius, 50 (1), S. 98-102. Krefeld.
Wiche, O.; Nigmann, U.; Achtziger, R. (2015)
Beziehungen zwischen Zikadengemeinschaften und dem Mahdregime sowie der Vegetation in Streuobstwiesen (Hemiptera: Auchenorrhyncha). In: Cicadina, 15, S. 1-20. o. O.

Obstwiese „Heide“ in Bornheim

Schlagwörter
Ort
Bornheim - Waldorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Corinna Dierichs: „Obstwiese „Heide“ in Bornheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-302254 (Abgerufen: 18. April 2024)
Seitenanfang