Obstwiese „Sortengarten“ in Meckenheim

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Meckenheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 37′ 5,4″ N: 7° 02′ 37,39″ O 50,61817°N: 7,04372°O
Koordinate UTM 32.361.610,25 m: 5.609.191,46 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.573.909,39 m: 5.609.690,28 m
  • Obstwiese "Sortengarten" in Meckenheim (2019)

    Obstwiese "Sortengarten" in Meckenheim (2019)

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    Obstwiese "Sortengarten" in Meckenheim (2019)

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  • Apfelbaumblüten (2021)

    Apfelbaumblüten (2021)

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    Mispel-Blüte

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  • Mispelzweig mit Frucht und Blättern

    Mispelzweig mit Frucht und Blättern

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    Obstwiese "Sortengarten" in Meckenheim (2019)

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Die Obstwiese „Sortengarten“ liegt südlich von Meckenheim. Hier wachsen viele mittelalte und junge Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäume, aber auch Quitten und Mispeln. Es gibt sowohl hochstämmige Obstbäume als auch Spalierbäume. Die Obstbäume zeigen eine Vielfalt an hochstämmigen, lokalen und alten Sorten. Alte und regionale Obstsorten sind besonders erhaltenswert, da sie an ihren Standort angepasst sowie robuster und widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind als moderne Hochleistungssorten oder Monokulturen (Berger 2008, Hutter 2014, Müller et al. 2009).

Außerdem gibt es viele Vogelnistkästen, Insektennisthilfen und Totholzhaufen. Die Wiese unter den Obstbäumen ist sehr artenreich, da sie abschnittsweise gemäht, was wunderbar als Rückzugsort für viele Insekten aber auch Reptilien und andere Tiere dient. Für die Erhaltung der kleinräumigen Strukturen in der Streuobstwiese ist zudem eine abschnittsweise und rhythmische Bewirtschaftung unerlässlich (Menke 2007, Schwabe 2000). Diese ermöglicht für die dort lebenden Tiere den Wechsel zwischen verschiedenen Wiesenstrukturen sowie verbesserten Zugang zu Beutetieren durch eine niedrige Vegetationshöhe (Dietz 2012, Hamburger & Höllgärtner 2015, Schwabe 2000).

Zusätzlich wurde eine Wildhecke angelegt, die die Wiese umgibt. Das Vorkommen von räumlichen Strukturen in der Streuobstwiese wie Totholz oder Hecken ist essentiell für eine hohe Biodiversität, da sie vielen Tieren Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bieten (Berger 2008, Holstein & Funke1995, Menke 2007, Zehnder & Weller 2006). Da die umliegenden Flächen als Wiesen- oder Ackerflächen bewirtschaftet werden, bekommen die Obstbäume hier genügend Luft und Sonne.

Eine Informationstafel am Eingang der Fläche berichtet über den Lebensraum und das Landschaftselement Streuobstwiese. Informationsschilder weisen auf die Tätigkeit einer Imkerei auf der Fläche hin.

Eine der wichtigsten Tiergruppen für ein funktionierendes Ökosystem Streuobstwiese sind die Bienen (Apoidea), darunter Honigbienen (Apis), Wildbienen und Hummeln (Bombus) (Rosleff-Sörensen 2011, Wittmann et al. 2005). Sie werden durch den Blütenreichtum angelockt und bestäuben neben den Obstblüten auch viele Wildkräuter, sodass sie den Fortbestand der Streuobstwiese garantieren (Menke 2007, Weller & Henke 2012).

In einem der Obstbäume befindet sich ein Steinkauz-Nistkasten und ein Vorkommen des Steinkauzes wurde auch schon über mehrere Jahre nachgewiesen. Als Leitart intakter Streuobstwiesen hat der Steinkauz (Athene noctua) eine besondere Stellung (Pletting v. Kalsbeek & Schlünder 2013). Besonders attraktiv für ihn sind Bestände mit vielen Höhlen, welche als Brutraum genutzt werden (Dalbeck et al. 1999, Otto & Ullrich 2000, Svensson et al. 2004), sowie eine lückige und kurzrasige Vegetation, welche vor allem auf Weiden zu finden ist und die ihm die Jagd auf Feldmäuse erleichtert (Zehnder & Weller 2006).

(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)

Literatur

Berger, J. (2008)
Zustandsanalyse und Zielkonzept zur Erhaltung und Entwicklung von Streuobstwiesen - Dargestellt am Beispiel einer Gemeinde des Biosphärenreservats Rhön. (Beiträge Region und Nachhaltigkeit: Zu Forschung und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, 5.) S. 155-167. o. O.
Dalbeck, L.; Bergerhausen, W.; Hachtel, M. (1999)
Habitatpräferenz des Steinkauzes (Athene noctua) im ortsnahen Grünland. In: Eulen-Rundblick, 48(49), S. 3-15. o. O.
Dietz, Markus / MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e.V. (Hrsg.) (2012)
Lebensraumentwicklung von Streuobstwiesen mit der Zielartengruppe Fledermäuse. Endbericht - ein Projekt zum Schutz der Biodiversität im Streuobstkorridor Rhein-Main-Kinzig. Frankfurt.
Hamburger, U.; Höllgärtner, M. (2015)
Wiederherstellung von gefährdeten Biotopen durch Schaf- und Ziegenbeweidung am nordöstlichen Bienwaldrand. In: Pollichia-Kurier: Vierteljähriges Infoblatt des Vereins für Naturforschung und Landespflege e.V., 31(2), S. 31-36. Neustadt a. d. Weinstraße.
Holstein, J.; Funke, W. (1995)
Käfer- und Spinnengesellschaften süddeutscher Streuobstwiesen. In: Mitt. Dtsch. Ges. Allg. Angew. Ent, 10, S. 309-312. o. O.
Hutter, C. P. (2014)
Die zweite Erfindung des Paradieses: nur ein Imagewandel kann Obstwiesen retten. In: Schwäbische Heimat, 65(1), S. 32-39. o. O.
Menke, Norbert / Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2008)
Streuobstwiesenschutz in Nordrhein-Westfalen. Erhalt des Lebensraumes, Anlage, Pflege, Produktvermarktung. Düsseldorf.
Müller, D.; Abdank, A.; Meyer, J.; Friedrich, H.; Brandt, R. (2009)
Streuobst-Situation und Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern. (Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern, 2.) S. 29-39. o. O.
Otto, A.; Ullrich, T. (2000)
Schutz des Steinkauzes (Athene noctua) in der südlichen Ortenau und in angrenzenden Gebieten. In: Naturschutz südl. Oberrhein, 3, S. 49-54. o. O.
Pletting v. Kalsbeek, V.; Schlünder, M. / NABU Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V. (Hrsg.) (2013)
Streuobstwiesenkartierung Kreis Heinsberg 2013, Region „Der Selfkant“: Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht. Wegberg.
Rosleff-Sörensen, E. / Landkreis Bernkastel-Wittlich; Landkreis Vulkaneifel; Landkreis Cochem-Zell (Hrsg.) (2011)
Unsere Streuobstwiesen – kostbare Schätze der Südeifel. In: Streuobstwiesen – Ein Stück Eifelkultur, S. 10-16. Daun. Online verfügbar: www.dlr.rlp.de, abgerufen am 04.01.2021
Schwabe, Christiane (2000)
Managementauswirkungen auf Reproduktion und Abundanz von Orthopteren in Streuobstwiesen. Dissertation an der Fakultät Agrarwissenschaften Universität Hohenheim. o. O. Online verfügbar: OPUS Hohenheim, abgerufen am 04.01.2021
Svensson, Lars; Grant, Peter J.; Mullarney, Killian; Zetterström, Dan (2004)
Der neue Kosmos-Vogelführer. Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Stuttgart.
Weller, Friedrich; Zehnder, Markus / Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Hrsg.) (2020)
Streuobstwiesen schützen. (AID 1316.) Bonn.
Wittmann, D.; Klein, D.; Schindler, M.; Sieg, V.; Blanke, M. (2005)
Sind Obstanlagen geeignete Nahrungs-und Nisthabitate für Wildbienen? In: Erwerbs-Obstbau, 47(2/3), S. 27-36. Heidelberg.
Zehnder, Markus; Weller, Friedrich (2006)
Streuobstbau. Obstwiesen erleben und erhalten. Stuttgart.

Obstwiese „Sortengarten“ in Meckenheim

Schlagwörter
Ort
Meckenheim
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung

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Corinna Dierichs: „Obstwiese „Sortengarten“ in Meckenheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-302171 (Abgerufen: 20. April 2024)
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