Der alte Eingang - heute und früher
Der Eingang selbst ist leicht nach hinten versetzt, setzt sich konkav in Form eines Bogens von der Straße ab. Im ausgehenden 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle der Eingang zum Schlossgelände der Gräfin Marianne von Forbach, geborene Camasse (1734-1807).
Ein Grundriss aus dem Jahre 1808 (siehe Abbildung in der Mediengalerie) verdeutlicht, dass sich ursprünglich zwei Springbrunnen an der Stelle befunden hatten, an der später Pferdeköpfe aufgestellt wurden. Diese Brunnen hatten abgetreppte kreuzförmige Becken, in deren Mitte jeweils eine Säule aufragte. Bekrönt wurden die beiden Säulen von je einer metallenen Vase. Vermutlich wurden diese Springbrunnen, auch das verrät der Grundriss, durch zwei unterirdische Kanäle mit Wasser versorgt, in der Karte als „Canal no. 40“ und „Canal no. 41“ gekennzeichnet. Weiter lässt sich anhand des Grundrisses ablesen, dass sich rechts vom Eingang ursprünglich ein Gebäudeteil befunden hatte, das an die parallel zum Schwarzbach gebauten Stallungen anschloss (vermutlich bereits 1793 zerstört). Es handelte sich um die Wohnung des Pförtners (Logement du portier) und beherberte drei Zimmer. Sie sind im Grundriss gekennzeichnet als: Poêle, vermutlich ein mit einem Ofen ausgerüsteter Raum, cuisine, eine Küche, cabinet, ein teilweise abgetrennter Raum, zur Nutzung als Bad oder Toilette.
In den Jahren 1804 bis 1814 herrschte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte (1769-1821, regierte von 1804-1814 sowie 1815) auch über Zweibrücken. Er ließ im Jahre 1806 im Rahmen des von ihm initiierten Neuaufbaus des Gestüts anstelle der kreuzförmigen Fontänen zwei Steinsäulen errichten, auf denen zwei steinerne Pferdeköpfe thronen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Eingang im Zuge des Neubaus des Landgestüts in die Gabelsbergerstraße verlegt. An den alten Eingang in der Gutenbergstraße erinnert heute noch die Anschrift des Gestüts: Gutenbergstraße 16. Durch das zwischen den Paddocks liegende Hoftor, blickt man geradeaus auf die Rückseite des Verwaltungsgebäudes.
Im nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler in der Stadt Zweibrücken findet sich der Eintrag: „Gutenbergstraße 16a Landgestüt, 1. Hälfte 19. Jh.: drei Stallgebäude, zwei Pferdekopfskulpturen und Säule mit Vasenbekrönung (bauliche Gesamtanlage)“ (GDKE 2018, S. 5).
Schauen Sie sich auch das Video des Stalljungen zu diesem Objekt an (siehe Mediengalerie).
(Paula Binz, Janina Hicking und Isabell Weiland, Universität Koblenz-Landau, 2019)