Geschichte
Bis 1967 wurden zwei Schülergruppen unterrichtet: Zum einen die Kinder der ersten bis vierten Klasse, deren Unterricht um 11.30 Uhr endete und zum anderen die älteren Schüler, für die bis 12.30 Uhr Unterricht gehalten wurde. Gelehrt wurden Fächer wie Deutsch, Rechnen, Erdkunde und Sport. Für den Sportunterricht wurde eine eineinhalb Kilometer entfernte Wiese aufgesucht, die den Schülern als Sportplatz diente.
In den beiden Schulräumen befanden sich jeweils eine Klapptafel sowie ein Holzofen, den es zu befeuern galt. Holzbänke boten für je zwei Schüler Platz. Geschrieben wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts mit Tintefedern. Zumeist wurden die im Durchschnitt etwa 45 Kinder aus acht Klassenstufen von einem Lehrer zeitlich sogar parallel unterrichtet. Ab und zu halfen Lehrer in Ausbildung aus. 1955 gab es für einen kurzen Zeitraum eine zweite festangestellte Lehrkraft. Diese bewohnte die Räume über den Klassenzimmern und bewirtschaftete den Schulgarten, hielt sogar Kühe und Bienen. Diese Form der Selbstversorgung war zur damaligen Zeiten nötig, da der Lohn oft nicht zum Überleben reichte. Ab 1967 wurde das neunte Schuljahr eingeführt und kurze Zeit später, im Jahr 1974, wurde die kleine Dorfschule, wie so viele Schulen in den Nachbarorten, geschlossen. Die Bobenthaler Schüler wurden auf die umliegenden, größeren Grundschulen sowie weiterführenden Schulen verteilt.
Heutige Nutzung
Ende der 1990er Jahre wurde das alte Schulhaus komplett saniert und zu einem multifunktionalen Dorfgemeinschaftshaus umgebaut, das den Namen „Alte Schule“ führt. Seit der offiziellen Einweihung 2001 beherbergt das Häuschen den Ratssaal der Ortsgemeinde, den Vereinssaal der Feuerwehr, das Büro des Bürgermeisters und Räumlichkeiten der Katholischen Frauengemeinschaft.
(Hanna Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2019 / Mit freundlichen Hinweisen von Herrn Hubert Keller und Herrn Werner Keller)