Flinzschieferbruch im Stinderbachtal

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Erkrath
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 14′ 6,45″ N: 6° 54′ 58,96″ O 51,23513°N: 6,91638°O
Koordinate UTM 32.354.540,24 m: 5.678.034,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.044,71 m: 5.678.203,46 m
  • Flinzschieferbruch im Stindertal (2019)

    Flinzschieferbruch im Stindertal (2019)

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    Junick, Silke / Biologische Station Haus Bürgel
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    Silke Junick
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Im Stinderbachtal bei der Stindermühle gibt es einen Flinzschieferbruch. Flinzschiefer hat sich als Relikt des Mitteldevons vor 390 Millionen Jahren im Düssel- und Stinderbachtal erhalten. Der Flinzschiefer entstand aus verfestigtem Tonschlamm, der im damals vorhandenen Korallenriff abgelagert wurde.

Der Flinzschiefer wurde ab dem 16. Jahrhundert als Dachschiefer verwendet. Eine Zollordnung aus Düsseldorf von 1597 weist auf die Dachschieferplatten, die „Leien“ hin. 1554 wurde die jülich-bergische Polizeiordnung erlassen: Sie untersagte das Dachdecken mit Stroh aus Brandschutzgründen. Daher gab es nur noch die Wahl zwischen Ziegeln oder Schiefer für die Dacheindeckung (Schürmann 2000, S. 20).

Ab 1792 galt das neu eingeführte französische Berggesetz. Das Bergregal wurde damit aufgehoben, ab dem Zeitpunkt hatte der Grundeigentümer das Recht zur Gewinnung von Dachschiefer. Die vorherigen Betriebsinhaber mussten nun neue Pachtverträge mit den Eigentümern abschließen. Die Einigungen gestalteten sich teilweise sehr schwierig bzw. kamen mitunter gar nicht zustande. Viele Betriebe lösten sich daher auf.
Diese Situation wird sich günstig auf die Betriebe im Düsseldorfer Raum ausgewirkt haben: Eigentlich wurden die qualitativ hochwertigeren Schiefer an der Mosel und am Rhein produziert. Die Streitigkeiten sorgten aber dafür, dass es auch einen Absatzmarkt für den Erkrather Flinzschiefer gab.
Franz Sardi erhielt für diesen Steinbruch, dem „Leybruch auf dem Stinderhof“, 1792 eine Konzession (Schürmann 2000, S. 26). Er bewarb seine Produkte ab 1794 und nennt als Fabrikort „an der Steinen Mühle“. Der Betrieb von Sardi kann anhand seiner Zeitungannoncen noch bis 1806 nachgewiesen werden.

(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)

Literatur

Grabert, Helmut (1998)
Abriß der Geologie von Nordrhein-Westfalen. Stuttgart.
Schürmann, Manfred (2000)
Schiefergruben bei Erkrath. In: Niederbergische Geschichte, Band 3, S. 17 ff. Erkrath.

Flinzschieferbruch im Stinderbachtal

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Stindertalweg
Ort
40699 Erkrath
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung

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Silke Junick (2019): „Flinzschieferbruch im Stinderbachtal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-300130 (Abgerufen: 18. März 2025)
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