In der Frankenzeit sollen zum Schutz vor Sachseneinfällen an der Ruhrlinie „Feste Plätze“ in Form von Wallburgen errichtet worden sein. Aus einer dieser Wallburgen ist nach Germes (1965, S. 14) im Schwarzbachtal das Gut Volkardey entstanden. 1458 wird das Rittergut erstmals als „Volkardeien“ im Besitz der Familie Linnepe erwähnt (Pracht-Jörns 2012, S. 258f). Aus dem Jahr 1530 stammt nochmals eine schriftliche Erwähnung des Anwesens in einer Streitsache zwischen dem damaligen Eigentümer Reynart up der Volkardeien und dem Kloster in Rath.
Im 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus neugebaut. Dieser Neubau ist der Kern der heute vorhandenen Villa. Sie wurde 1866 durch Friedrich Hermann Wülfing erbaut (Pracht-Jörns2012, S. 258f). Die wasserumwehrte Villa ist dreigeschossig und hat einen viergeschossigen Turm. Die Fassade weist spätklassizistische Schmuckformen auf und steht auf einem Bruchsteinsockel. Der vom Schwarzbach gespeiste Wassergraben wird nach Norden und Süden von der Villa aus in einer Achse von einer Brücke überspannt. Über die südliche Brücke erreicht man den Gutshof. Die Wirtschaftsbauten des Gutshofes sind in U-Form angelegt. Hier finden sich ein zweigeschossiges Wohnhaus, das eingeschossige Torhaus, Stallungen und die Scheune. Die Gebäude sind aus Backstein errichtet und das gesamte Areal ist von einer Backsteinmauer umgeben. Seit den 1930er Jahren gehören das Anwesen und die angrenzende Mühle der Familie Leuchten. Sie betreibt hier eine Pferdezucht.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Literatur
Germes, Jakob (1965)
Ratingen im Wandel der Zeiten. Geschichte und Kulturdokumente einer Stadt. S. 14. Ratingen.
Pracht-Jörns, Elfi (2012)
Ratingen entdecken!. Ein kulturhistorischer Stadtführer. S. 258f. Essen.
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