Das heutige Landhaus Stolberg ist um 1885 gebaut worden. Es ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft „Stolberg“, die sich am 12. September 1885 neu gegründet hat. Die Gewerkschaft betrieb Bergbau im heutigem Naturschutzgebiet Hefel. In den dazu angelegten Schächten wurde vornehmlich Kalk abgebaut, da die prospektierten Erzmittel schnell vertaubten und ihr Abbau in den 1860er Jahren deshalb schon eingestellt wurde. Das Interesse an Kalk hielt aber an: Die Phönix-Hütte benötigte große Mengen als Zuschlag. Zusätzlich gab es den Absatzmarkt in der Landwirtschaft und im Baugewerbe (Lütsch 2019, S. 181f).
Beide gewonnen Rohstoffe wurden ab 1852/53 mittels der schmalspurigen Pferdeschleppbahn Hespertalbahn an die Phönix-Hütte in Essen-Kupferdreh transportiert. 1879 ersetze die dampfangetriebene Schmalspurbahn die Pferdeschleppbahn. Sie verlief ab 1870/71 quer über das Gelände der Steinbrüche und vor dem Oberhesperhof durch einen 220 Meter langen Tunnel. Dadurch konnte der Kalk auch zum Kalkofen Hesperbrück transportiert werden und musste nicht mehr vor Ort gebrannt werden (Lütsch 2019, S. 181f). Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist noch der Tunnel der auch im 19. Jahrhundert erbauten Schleppbahn im Hespertal zu erkennen.
Die Verwaltung nutzte das Gebäude bis zum Ersten Weltkrieg. 1916 wurden dann der Bergbau und auch die Schmalspurbahn kriegsbedingt eingestellt.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Literatur
Lütsch, Ulrich (2019)
Glück auf, Niederberg!. Die Geschichte des niederbergischen Bergbaus im Bergrevier Werden. Neumünster.
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