Singendonk`sche Mühle in Kevelar

Achterhoeker Mühle

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kevelaer
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 34′ 36,11″ N: 6° 21′ 12,93″ O 51,5767°N: 6,35359°O
Koordinate UTM 32.316.628,83 m: 5.717.277,75 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.524.555,53 m: 5.715.864,85 m
  • Rückansicht der Singendonk`schen Mühle in Kevelaer-Kapellen (2016)

    Rückansicht der Singendonk`schen Mühle in Kevelaer-Kapellen (2016)

    Fotograf/Urheber:
    Hans-Michael Altemüller
    Medientyp:
    Bild
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Lage
In der Landschaft am linken unteren Niederrhein liegt östlich der Stadt Kevelaer im Ortsteil Kapellen die Singendonk´sche Windmühle. Der außerhalb des Ortes gelegene Standort der Mühle befindet sich in der Niersaue auf einer trockenen Insel. Die ehemalige feuchte Flussaue ist heute eine Agrarlandschaft mit Weiden und Ackerflächen.

Gebäude
Die Singendonk`sche Mühle ist Teil einer aus mehreren Gebäuden bestehenden bäuerlichen Hofanlage. Die Mühle ist eine hölzerne, schindelbedeckte Achtkantwindmühle mit einem aus Ziegelsteinen bestehenden ausgebauten Sockelgeschoss. In dieses Untergeschoss sind zwölf Steinbögen eingelassen, die Mauernischen nach außen hin abschließen. Der konische Mühlenturm verfügt über eine drehbare Haube, Windmühlenflügel und Steert.

Geschichte
Der Gastwirt Peter Heinrich Holl erbaute 1797 im Achterhoeck, weitab vom Dorf Kapellen eine Achtkantwindmühle, die Achtehoecker Mühle genannt wurde. Der private Besitz von Mühlen ist erst nach dem Einmarsch der Franzosen 1792 ins Rheinland möglich geworden, indem die Privilegien von Adel und Kirche aufgehoben und der Besitz eingezogen wurde. Bis zu dieser Zeit bestand ein Mühlenzwang und ein Teil der Dorfbewohner musste das Getreide weitab von Kapellen auf der Schravelener Wassermühle bei Kevelaer-Winnekendonk mahlen lassen.
Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte der Mühlenbauer Theodor Aengeneyndt die Mühle. Er ließ 1869/70 einen Dampfkessel für den Antrieb des Mahlwerks einbauen und verkaufte 1876 die Mühle an den Müller Peter Singendonk, der sein Handwerk in Aachen erlernt hatte. Bis 2006 war die Mühle in Besitz der Familien Singendonk und hat manche Gefahren überlebt. 1900 wurde die hölzerne Galerie, von der aus die Windmühlenflügel bedient wurden, durch das ausgebaute Sockelgeschoss ersetzt. Die Mühle stellte 1958 ihren Betrieb ein.
Die Mühle ist auch heute noch in Privatbesitz und wird als Wohnung genutzt.

Baudenkmal
Die Singendonk`sche Mühle gehört zu den Baudenkmälern der Stadt Kevelaer und ist eingetragen in die Denkmalliste der Stadt unter der Nr.14.

(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. 2019, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)

Internet
achterhoeker-muehle.de: Achterhoeker Mühle (abgerufen 11.09.2019)
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)

Literatur

Sommer, Susanne / Landschaftsverband Rheinland, Amt für Rheinische Landeskunde (Hrsg.) (1991)
Mühlen am Niederrhein. Die Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914). (Werken und Wohnen, 19.) Köln.
Vogt, Hans / Verein linker Niederrhein e.V. (Hrsg.) (1998)
Niederrheinischer Windmühlenführer. Krefeld (2. Auflage).

Singendonk`sche Mühle in Kevelar

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Alter Kapellener Weg 20
Ort
47623 Kevelaer - Kapellen
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1797

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„Singendonk`sche Mühle in Kevelar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-298049 (Abgerufen: 9. Mai 2024)
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