Geschichte
Der jüdische Friedhof südlich von Odenbach wurde 1845 für die Toten der jüdischen Gemeinde in Odenbach angelegt. Davor hatten die Odenbacher Juden keinen eigenen Friedhof, weshalb ihre Toten bis dahin auf dem jüdischen Friedhof im nahe gelegenen Meisenheim bestattet wurden. Die letzten Beisetzungen in Odenbach fanden 1938 statt.
Der jüdische Friedhof umfasst eine Fläche von knapp 950 Quadratmetern. Heute gibt es dort 74 Grabsteine (Zählung vom 07.08.2021) (der älteste stammt aus dem Jahr 1846 (Schüler-Beigang 1999, S. 198)) und zwei Gedenktafeln. Die Steine des 19. Jahrhunderts sind überwiegend aus Sandstein gefertigt. Sie zeigen eine große Formenvielfalt. Der Friedhof grenzt im Osten an den ehemaligen Grubenweg zur Kohlengrube auf der Schien. Die Begräbnisstätte ist von einer im Jahre 1879 errichteten Friedhofsmauer umgrenzt. Darin sitzt das schmiedeeiserne Tor. (Schüler-Beigang 1999, S. 198). Auf einem der Gedenksteine ist Folgendes vermerkt:
„Zum ewigen Gedenken meiner im 1. und 2. Weltkrieg gefallenen und in der Deportation umgebrachten Geschwister, deren Kinder und Enkel gewidmet. Luitpold Felsenthal geb. 14.5.1893 gef. 28.9.1915 Frankr. - Rosalie Felsenthal geb. 14.3.1891 vergast 1943 Auschwitz - Martha Felsenthal geb. 29.5.1896 erschossen 1942 Dwino, Riga - Blondina Eppstein geb. Felsenthal geb. 15.10.1883, gemeinsam ermordet 1944 mit Ehemann Edmund Eppstein 66 Jahre, Tochter Helene 31 Jahre, Ehemann Leo Weinberg 32 Jahre, Enkelkind Milton Weinberg 4 Jahre in Izbica Polen 1943-44. Herr schenke ihnen Frieden. In Liebe errichtet von eurem Bruder, Schwager u. Onkel Albert Felsenthal 12.12.1957“.
Außerdem wurde 1974 ein Sammelgrab auf dem Friedhof angelegt. Dies wurde benötigt, weil der jüdische Friedhof in Lauterecken wegen des Baus einer neuen Straße aufgegeben werden musste. Die Gebeine wurden deshalb von Lauterecken nach Odenbach gebracht.
Der jüdische Friedhof südlich der Ortslage bei Odenbach (Denkmalzone) ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Kusel wie folgt aufgeführt (Denkmalzone): „Umfriedetes Areal, wohl 1845 angelegt; 74 Grabsteine aus Sandstein, große Formenvielfalt, 1846-1938, seit 1974 ein Sammelgrab mit Gebeinen vom alten Friedhof in Lauterecken“ (GDKE 2017)
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der jüdische Friedhof befindet sich an der Landstraße 382 südlich von Odenbach in Richtung Adenbach. Etwa 400 Meter nach dem Ortsausgang biegt man links auf eine schmalere Straße ab. Kurz danach liegt der jüdische Friedhof auf der linken Seite.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2019)
Internet
www.ehemalige-synagoge-odenbach.de: Der Jüdische Friedhof in Odenbach am Glan (abgerufen 10.09.2019)
www.uni-heidelberg.de: Odenbach (abgerufen 10.09.2019)