Quelle „Somborn“ und weitere Quellen im Wickrather Bruch

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Mönchengladbach
Kreis(e): Mönchengladbach
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 07′ 43,57″ N: 6° 25′ 26,57″ O 51,12877°N: 6,42405°O
Koordinate UTM 32.319.760,00 m: 5.667.300,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.529.728,17 m: 5.666.057,30 m
Der Wickrather Bruch enthielt früher viele Quellen. Zusätzlich befindet sich dort auch ein Quelltümpel. Die bekannteste Quelle war der „Somborn“, bei der der Flutgraben seinen Anfang nahm.
Das Wasser der Quellen aus dem Wickrather Bruch wurde früher dazu benutzt, den Springbrunnen und das Wasserbecken von Schloss Wickrath zu bedienen.

Aus dem Jahr 1754 wird außerdem eine Begebenheit berichtet, die Wickrath zu einem Heilbad machen sollte: Der Sekretär des Schlossherrn von Wickrath habe vermeintlich den „Wickrathschen Mineralischen Gesundbrunnen“ entdeckt. Nachdem er die 1741 aufgefundene Stahlquelle am Springenberg in Kleve, aus der sich ein reger Bäderbetrieb entwickelte, besucht hatte, war er sich sicher, dass Wickrath durch die Quellen in seiner Umgebung ebenfalls solch einen Status erlangen könne. Denn im Wickrather Bruch hatte man mittels Färbeversuch festgestellt, dass die Quelle „Somborn“ und weitere Quellen einen erhöhten Eisengehalt aufwiesen – doch das galt in dieser Zeit für viele Quellen im Nierstal. Daher scheiterte der Versuch Wickrath zu einem Heilbad zu machen.

Über die Quelle „Somborn“ geht zudem die Sage umher, ein Husar wäre dort versunken, aber nur seine Stiefel seien weit entfernt in der Karotte – einem Gewässer in der Nähe des Wickrather Schlosses – zum Vorschein gekommen.

Wie quellenreich die Gegend noch 1984 war, zeigt eine gewässerkundliche Kartierung der Stadt Mönchengladbach im Oberlauf der Niers im Abschnitt von Wanlo bis Wetschewell, die weit über 100 Einzelquellen nachweist.
Bei einer Begehung durch Heinz und Sabine Rütten im Sommer 2020 wurden keine Hinweise auf Quellen gefunden.

Die Quellen sind möglicherweise versiegt.

(Jana Wermeyer & Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2021)

Literatur

Gorissen, Friedrich (1974)
Altklevisches ABC. ... worinnen alle Städte, Dörfer, Bauernschaften; Landesburgen und Herrensitze; Abteien und Klöster; auch Landschaften, Wälder und Gewässer, welche von 1816 bis 1974 dem Kreis Kleve angehört haben, in alphabetischer Folge beschrieben, durch die Kunst der vorzüglichsten alten Meister illustriert, wie auch von den älteren Geschichtsschreibern und Reiseschriftstellern, welche dies Land einst durchreist haben, in chronologischer Folge kommentiert werden. Köln.
Husmann, Joseph; Trippel, Theodor (1909)
Geschichte der ehemaligen Herrlichkeit bezw. Reichsgrafschaft und der Pfarre Wickrath I. Teil. S. 118. Wickrath.
Kücke, Erich (1957)
Wanderführer für Rheydt und Umgebung. Rheydt.
Lünendonk, Robert (2015)
Bäche und Mühlen in Mönchengladbach jenseits von Gladbach und Niers. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Mönchengladbach, Mönchengladbach.
Marx, Michael (2003)
Wickrath: Herrschaft, preußische Gemeinde, Stadtbezirk. In: Loca Disederata - Mönchengladbacher Stadtgeschichte, (Band 3.1.) S. 373-446. Köln.
Niepoth, Wilhelm (1928)
Unterirdische Gänge am Schloss zu Wickrath? In: Niederrheinischer Heimatfreund - Blätter für Geschichte, Kultur und Natur zwischen Rhein und Maas, (Jg. 7.) Rheydt.
Niepoth, Wilhelm (1927)
Wickrath beinahe Weltbad. In: Niederrheinischer Heimatfreund - Blätter für Geschichte, Kultur und Natur zwischen Rhein und Maas, (Jg. 4.) S. 65-66. Rheydt.
Rheinen, W. (1925)
Im oberen Nierstal. In: Heimatbuch des Kreises Grevenbroich, S. 32-35. Grevenbroich.
Thelen, Josef (1930)
Heimat und Jugend. In: Niederrheinischer Heimatfreund - Blätter für Geschichte, Kultur und Natur zwischen Rhein und Maas, (Jg. 6.) Rheydt.
Vits, W. (1954)
Untergründige Niersquellen raunen. In: Der Niederrhein, Zeitschrift für Heimatpflege und Wandern 21, S. 99. Krefeld.

Quelle „Somborn“ und weitere Quellen im Wickrather Bruch

Schlagwörter
Ort
41189 Mönchengladbach - Wickrath
Fachsicht(en)
Naturschutz
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Jana Wermeyer & Michael Stevens: „Quelle „Somborn“ und weitere Quellen im Wickrather Bruch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-296978 (Abgerufen: 20. März 2025)
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