Standort und Bauweise
Erbaut wurde die Eremitage der Wolf´schen Anlagen in der Nähe des Schweizerhauses. Es war ein annähernd quadratisches Gebäude (5,20 m x 5 m) und bestand aus Trockenmauerwerk. Die grob zugehauenen Sandsteinquader wurden mit einem Hammer bearbeitet. Das Dach wurde als Satteldach aus Birkenholz-Sparren errichtet. Auf diesem befand sich ein offener, hölzerner Dachreiter mit einem spitzen Helm und Glocke. Ein Foto von 1951 belegt die Bauweise der Eremitage, von der heute nur noch die Fundamente erkennbar sind.
Um das Gebäude wurde einst ein Weg angelegt und unterhalb ein Springbrunnen errichtet.
Nutzung
Der Anlass für die Errichtung der Eremitage ist nicht bekannt. Überlieferungen schildern die Innenausstattung, zu der wohl ein Bett, eine Betbank, ein Tisch und ein Stuhl gehörte. Auf diesem soll eine Strohpuppe in Mönchsgestalt gesessen haben, die sich vor dem Besucher verbeugte, sobald dieser auf ein Bodenbrett trat und einen entsprechenden Zug- und Hebelmechanismus in Gang setzte. Außerdem soll es ein Seil zum Läuten der Glocke gegeben haben.
Von 1947-1952 wurde das Gebäude als Hühnerstall genutzt. Danach verfiel das Gebäude oder wurde zerstört.
(Hans Peter Michel und Monika Vogel, 2019)