Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Römischer Siegesstein an der Ecke Gottfried-Claren-Straße / Hermannstraße in Bonn-Beuel (2019).
Copyright-Hinweis:
Landschaftsverband Rheinland / Claus Weber
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Römischer Siegesstein in Beuel (2019)
Copyright-Hinweis:
Weber, Claus / Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Römischer Siegesstein an der Ecke Gottfried-Claren-Straße / Hermannstraße in Bonn-Beuel (2019).
Copyright-Hinweis:
Landschaftsverband Rheinland / Claus Weber
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Römischer Siegesstein in Beuel (2019)
Copyright-Hinweis:
Weber, Claus / Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Römischer Siegesstein an der Ecke Gottfried-Claren-Straße / Hermannstraße in Bonn-Beuel (2019).
Copyright-Hinweis:
Landschaftsverband Rheinland / Claus Weber
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Römischer Siegesstein in Beuel, Erläuterungstafel (2019)
Copyright-Hinweis:
Weber, Claus / Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
Römischer Siegesstein an der Ecke Gottfried-Claren-Straße / Hermannstraße in Bonn-Beuel (2019).
Copyright-Hinweis:
Landschaftsverband Rheinland / Claus Weber
Fotograf/Urheber:
Claus Weber
Medientyp:
Bild
1898 fand sich bei Bauarbeiten nahe der Josef-Kirche in Beuel ein römischer Inschriftenstein, der einen Sieg römischer Truppen im Jahr 231 n. Chr. preist. Im Jahr 1983 stiftete der Heimatverein Beuel am Rhein, seine Förderer und mit Unterstützung der Sparkasse Bonn die Kopie des Steins. Sie wurde unweit der Fundstelle vor der St. Josef Kirche in einer kleinen Parkanlage aufgestellt.
Beschreibung und Übersetzung der Inschrift Der lang-rechteckige Pfeiler hat eine Höhe von 1,45 Meter, eine Breite von 0,72 Meter und eine Stärke von 0,45 Meter. Der obere Abschluss besteht aus einem 5 Zentimeter breiten Rundstab, darüber befindet sich ein 18 Zentimeter hoher Aufsatz mit Voluten an den Seiten und einer stumpfen Spitze in der Mitte. Er besteht aus Berkumer Trachyt.
Die Übersetzung der Inschrift auf der Erläuterungstafel von 1983 lautet (vgl. Abbildung): Für Jupiter, den Besten und Größten, für den Vorkämpfer Mars, für Victoria und das Heil des Kaisers Severus Alexander Augustus und seiner Mutter Julia Mamaea und des Heeres des Marcus Aurelius Severus Alexander, des frommen und glücklichen unbesiegten Augustus sowie seines gesamten göttlichen Kaiserhauses, hat die erste Legion Minervia, die gehorsame und treue severianisch-alexandrinische, zusammen mit ihren Hilfstruppen unter ihrem erlauchten Kommandeur Titius Rufinus nach Beendigung des Feldzugs unter dem Befehl unseres Provinzgouverneurs Flavius Titianus die Siegeszeichen aufstellen lassen. Den 27 Oktober unter den Konsuln Pompeianus und Paelignianus
Die auf der Erläuterungstafel angegebene Jahreszahl 229 n. Chr. ist nicht korrekt: Durch die Nennung der beiden Konsuln (Lucius Tiberius Claudius) Pompeianus und (Titus Flavius Sallustius) Paelignianus ist die Aufstellung des Steins auf das Jahr 231 n. Chr. zu datieren.
Fundumstände Der Stein wurde 1898 beim Bau des Kaplaneigebäudes gefunden, in der damaligen Kirchstraße 4 (heute Hermannstraße 31): „Beim Ziehen der Gräben für die Fundamente der Caplanei, die an der neuen Kaiserstrasse in Beuel gebaut wird, stiessen die Arbeiter auf einen mächtigen Steinblock und wollten ihn der bequemeren Fortschaffung wegen zerschlagen. Daran wurden sie durch Hinweis auf die Schrift des Steines verhindert; mit Genehmigung des Kirchenvorstandes gelangte er am Tage der Entdeckung 25. Juni zu später Stunde in Sicherheit, d. h. ins Provinzialmuseum. Anmerkung: 'Die Leitung des Museums erfüllt eine angenehme Pflicht, indem sie dem Haupt des Kirchenvorstandes Herrn Pastor Claren sowie Herrn Caplan Heyes für ihr Entgegenkommen, Herrn Oberpostassistenten Berghoff für mannigfache dienstbereite Unterstützung öffentlich dankt.' In den folgenden Tagen wurden von den Arbeitern weitere Fragmente des Steins, auch mit weiteren Buchstaben nachgeliefert. Nach Aussage der Arbeiter waren viele Stücke bei der Ausschachtung fortgeworfen worden und in einem Erdhaufen versteckt, der auf der Kaiserstraße zu weiterer Verwendung lagerte. Eine Nachsuche in besagtem Erdhaufen ergab weitere zugehörige Fragmente sowie drei Buchstaben, die zum Entschlüsseln des Textes beitrugen.“ (nach Nissen 1898).
Als Fundstelle wird im Fundbericht von 1898 die Kaplanei angegeben. Ab 1882 war ein erster Bauabschnitt der St. Josef-Kirche errichtet worden. Sie lag an einer noch nicht „ausgebauten“ Straße, die die Bezeichnung „Kirchstraße“ erhielt. Als erstes Haus an dieser Straße wurde 1898, nahe der Kirche, von der Kirchengemeinde ein Kaplaneigebäude erbaut. Es erhielt die amtliche Adresse „Kirchstraße 4“. 1907 bekam die Straße den Namen „Kaiserstraße“ und die Kaplanei die Hausnummer „31“. Ende der 1920er Jahre wurde die Kaplanei an privat verkauft. Die „Kaiserstraße“ wurde 1947 in „Lessingstraße“ umbenannt. Schließlich erhielt dieser Straßenzug nach der Eingemeindung Beuels 1969 den Namen „Hermannstraße“.
Nach den Fundumständen ist davon auszugehen, dass der Fundort zugleich der ursprüngliche Standort war. Neben dem Denkmal hoben sich von den Rheinkieseln des Untergrundes mehrere vulkanische Stücke scharf ab, die offenbar als Keile dazu gedient haben, den Stein zu stützen und zu befestigen. Ein enger Zusammenhang von Aufstellungsort und Schlachtfeld ist anzunehmen. Dieses lag auf der Hochfläche, der Niederterrasse über der Rheinniederung und gegenüber dem römischen Legionslager.
Historische Einordnung Die genauen Hintergründe der Aufstellung dieses Inschriftensteins sind nicht mehr bekannt. In der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. herrschte im römischen Imperium eine schwere Wirtschaftskrise, die sich in Inflation und Wirtschaftsrückgang äußerte. Hinzu kam in Niedergermanien eine Klimaverschlechterung mit zunehmender Vernässung des Bodens. In diesen unruhigen Zeiten kam es zudem vermehrt zu Überfällen germanischer Gruppen aus dem rechtsrheinischen Vorland. Diese nutzten sicherlich auch die Schwächung der Wirtschaft, der römischen Verwaltung und des Militärs aus. Unter den Kaisern Caracalla (Kaisername: Marcus Aurelius Antoninus Caesar, Regierungszeit 211-217), Elagabal (Kaisername: Marcus Aurelius Antoninus, Regierungszeit 218-222) und Alexander Severus (Kaisername: Marcus Aurelius Alexander, Regierungszeit 222-235) kam es am Niederrhein sowohl zu germanischen Überfällen in das Reich als auch zu Angriffen römischer Truppen nach Germanien. Und vermutlich steht der Beueler Stein im Zusammenhang mit solch einem Ereignis. Allerdings bleiben Ort des Geschehens und die Umstände unbekannt.
Hinweise Das Original des Inschriftensteins befindet sich heute im LVR-LandesMuseum Bonn. Der Fundort des Steins konnte nach einem Hinweis aus der Beueler Bürgerschaft eindeutig lokalisiert werden.
(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2019, 2022)
Literatur
Gechter, Michael (2001)
Das römische Bonn. Ein historischer Überblick. In: Rey, Manfred van (Hrsg.): Geschichte der Stadt Bonn I. Bonn von der Vorgeschichte bis zum Ende der Römerzeit, S. 35-180. S. 125-126, Bonn.
Horn, Heinz Günter (1987)
Die Römer in Nordrhein-Westfalen. S. 77-78, Stuttgart.
Nissen, H. (1898)
Römisches Siegesdenkmal in Beuel. In: Bonner Jahrbücher 103, S. 110-115. Bonn.
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.