Die Niersniederung in der ebenen Landschaft am Unteren Niederrhein wird durchzogen von zahlreichen Gerinnen. In Kevelaer-Wetten ist dies die begradigte Issumer Fleuth. In ca. 100 Meter Entfernung von ihr liegt bei ungefähr 24 Meter ü. NN in den Wiesen der Auenlandschaft die Hoenselaerer Wassermühle.
Gebäude
Die Wassermühle ist ein zweistöckiges, aus Feldbrandziegel errichtetes Gebäude. Es steht auf Pfosten, die im morastigen Untergrund das Fundament bilden. Auf der Straßenseite sind an der Ziegelwand im oberen Stockwerk am Verlauf der Ziegelsteine mehrere Ausbauphasen zu erkennen. Auf der Rückseite, der heutigen Gartenseite, befand sich das Wasserrad.
Geschichte
Die Anfänge der Mühle liegen im Dunkeln, vermutlich Anfang des 14. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit gehörte sie zum Haus Honslaer, das seit dem 13. Jahrhundert ein Lehen der Grafen von Geldern war. Später ging die Mühle an Schloss Haag über.
Das heutige Mühlengebäude wurde 1836 am Hoenselaerer Hof errichtet. 1837 war Graf Hoensbrock der Besitzer der Mühle. Zu dieser Zeit floss die Issumer Fleuth in einem Bogen auf der Rückseite der Mühle vorbei. Sie arbeitete bis 1926/27 als Fruchtmühle. Ende der 1920er Jahre Zeit wurde die Issumer Fleuth begradigt und der Flussbogen abgeschnitten. Die Fleuth floss jetzt nicht mehr auf der Rückseite der Wassermühle und das Wasserrad wurde nicht mehr von ihr angetrieben. Die Mühle wurde stillgelegt.
Die Mühle wird heute als Wohnhaus genutzt. Der alte Flusslauf auf der Rückseite des Hauses ist zugeschüttet und in den Garten integriert.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2019, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
www.rmdz.de: Mühlen - die ältesten Maschinen der Welt (abgerufen 26.01.2019)
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)
de.wikipedia.org: Hoenselaerer Mühle (abgerufen 26.01.2019)