Weinbergmauer mit Treppe am Trittenheimer Fährfels (2014)
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Blick auf den Trittenheimer Fährfels (2014)
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Video zum Leuchtpunkt Trittenheimer Fährfels (2019)
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Goldlack am Trittenheimer Fährfels (2017)
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Informationstafel zum Trittenheimer Fährfels (2017)
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Otmar Britz
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Blick auf den Trittenheimer Fährfels und die Weinlage Trittenheimer Apotheke (2004)
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Weingut Clüsserath-Weiler
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Weinbergmauer mit Treppe am Trittenheimer Fährfels (2014)
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Blick auf den Trittenheimer Fährfels (2014)
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Video zum Leuchtpunkt Trittenheimer Fährfels (2019)
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Goldlack am Trittenheimer Fährfels (2017)
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Informationstafel zum Trittenheimer Fährfels, im Hintergrund sind Weinbergterrassen und eine Sonnenuhr zu sehen (2017).
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Blick auf den Trittenheimer Fährfels und die Weinlage Trittenheimer Apotheke (2004)
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Beschreibung Der Trittenheimer Fährfels liegt gegenüber dem Winzerdorf Trittenheim. Am Fuße des Prallhangs diente er jahrhundertelang als Anlegestelle für die Fähre. Auf den historischen Weinbergsterrassen wachsen die Spitzenweine der Lagen Trittenheimer Apotheke und Trittenheimer Leiterchen. Zwei römische Sandstein-Sarkophage eines römischen Weinbergsbesitzers aus dem 4. Jahrhundert, die in dem Steilhang entdeckt wurden, belegen, dass an der Mosel seit mehr als 1.500 Jahren Wein angebaut wird. Bis heute stehen etliche wurzelechten Rebstöcke aus der Zeit um 1900 – geschützt von Schieferfelswänden – auf winzigen Parzellen. Auf den Fährfelsterrassen leben viele wärmeliebende Pflanzen und Tiere. Für Besucher sind sie über eine Treppe mit 115 Stufen und ein altes „Wingertspedchen“ bequem zu erreichen. Der Trittenheimer Fährfels wurde von der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel (DLR Mosel) als „Leuchtpunkt der Artenvielfalt“ ausgezeichnet.
Landschaftliche Besonderheit/Landschaftsbild Die Landschaft am Fährfels ist von Felsvorsprüngen und Felswänden geprägt. Dort finden sich auch etliche Trockenmauern und Spannbögen aus Schieferbruchstein. Der Prallhang ist nach Süd-West ausgerichtet und hat eine Hangneigung von teils über 50 Prozent. Durch seine konkave Form fängt er die Mittagssonne optimal für die mediterranen Reben ein. Die einzelnen Terrassen sind über oft gewundene Schiefertreppchen zu erreichen. Auf der mit Schieferplättchen bedeckten, recht dünnen Bodenschicht findet man bei genauem Hinschauen Lochschiefer. Sie sind ein Beleg für die schwere Handarbeit mit der Hacke, die früher nötig war, um die Weinberge zu bewirtschaften.
Entstehung/Geologie Der Schiefer am Trittenheimer Felsen hat sich durch Temperatur und Druck aus Sedimenten gebildet, die sich vor rund 400 Millionen Jahren an dieser Stelle in einem großen Flachmeer ablagerten. Blickt man seitlich auf den Fels, lässt sich die Schieferung deutlich erkennen. Wegen der späteren Gebirgsauffaltung verläuft sie nun schräg. Stellenweise ist das Gestein von weißen, sehr harten Quarzitadern und Quarzeinschlüssen durchzogen. Die Farbe des Schiefers im Bereich der Fährfelsterrassen variiert von blau-grau bis gelblich und deutet auf eine unterschiedliche mineralische Zusammensetzung hin. Schiefer mit silbrigem Glanz enthält das Mineral Glimmer. Beim Bau der Moseltalbahn wurde 1903 ein Stück des Felsfußes gesprengt, so dass er nicht mehr so weit wie ursprünglich in die Mosel hineinragt. Mit dem Bau von Trockenmauern und durch die Arbeit in den Weinbergen haben auch die Winzer die Landschaft geprägt.
Klima Die Rebstöcke auf den Trittenheimer Fährfelsterrassen profitieren besonders von der Mittagssonne. Die nach Südwesten exponierten Hänge fangen die Wärme optimal ein. Der Waldstreifen an der Bruchkante schützt vor der aus dem Hunsrück abfließenden Kaltluft. Wegen der dunklen Färbung des Schiefers erwärmen sich der Fels und die Mauern schnell in der Sonne. Einmal aufgewärmt, speichern sie die Hitze, und geben sie nach Sonnenuntergang weiterhin an ihre Umgebung ab. Die jährliche Regenmenge liegt bei durchschnittlich 800 Millimetern. Die alten Rebstöcke haben ein weitverzweigtes Wurzelwerk ausgebildet, so dass sie Wasser auch aus tiefen Schichten aufnehmen können. Diese Faktoren sorgen dafür, dass die Reben ein fast mediterranes Klima vorfinden.
Flora Am Trittenheimer Fährfels und auf seinen Weinbergsterrassen wachsen viele geschützte Pflanzen, die von diesem sonnigen Extremstandort profitieren. Typischer Vertreter ist der Weiße und der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum album, S. acre) mit seinen dickfleischigen Blättern. Im Frühjahr blüht der Goldlack (Erysimum cheiri), der den Fährfels in eine leuchtend gelbe Fläche verwandelt. In Trittenheim wird hierüber berichtet, dass ein junger Mann, als er Ende des 19. Jahrhunderts nach Brasilien auswanderte, zum Abschied einen großen Beutel Goldlacksamen über den Felsen ausgeschüttet habe. Allgegenwärtig ist der Wermut, er säumt die einzelnen Terrassenstufen mit einem silbergrünen Rand. Bezeichnend für Weinberge sind auch der Gift-Lattich (Lactuca virosa), der Kompasslattich (Lactuca serriola) oder das sehr wärmeliebende Wimpernperlgras (Melica ciliata), das auf manchen Felsbändern zusammen mit dem Nickenden Leimkraut (Silene nutans) wächst.
Fauna Die alten Schiefermauern bieten ideale Lebensbedingungen für Reptilien wie die geschützte Mauereidechse (Podarcis muralis). An den schattigen Mauerfüßen trifft man auf Weinbergschnecken. Besonders auffällig ist die Vielfalt der bunten Schmetterlinge auf den Terrassen: Aurorafalter, Kleiner Fuchs, Mauerfuchs, Russischer Bär, Bläulinge und Widderchen. Sogar dem Schwarzen Bär, einem nachtaktiven Tagfalter, der auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschland steht, begegnet man hier. Die Insektenschar wird ergänzt durch die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), zahlreiche Hummeln und Wildbienen. Oberhalb der Fährfelsterrassen am Waldrand gibt es einen Ort namens „Vogelsang“ oder „peeiff“ (Pfeife). Dies ist ein Beleg für die vielen Singvögel, die dort einen idealen Lebensraum gefunden haben.
(Marlene Bollig und Johannes Sörensen, aus www.lebendige-moselweinberge.de, 2018/19)
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