Der Woog und die Quelle befinden sich in einem entlegenen und heute schwer zugänglichen oberen Talende. Die nächstgelegene Siedlung Hermersbergerhof liegt ungefähr 150 Höhenmeter und drei Kilometer Luftlinie südöstlich des Gambswoogs.
Funktion
Der Gambswoog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Beginn der eigentlichen Holztrift fand erst unterhalb des Wooges statt.
Bauwerke
In baulicher Hinsicht ist der Gambswoog in zweierlei Hinsicht bedeutsam. Das Absperr- und Auslaufbauwerk ist in seiner Sandsteinkonstruktion sehr gut erhalten. Im Gegensatz zu vergleichbaren Bauwerken an anderen Triftwoogen im Pfälzerwald wurden die massiven Sandsteinquader zusätzlich bearbeitet. Abgeschrägte und abgerundete Kanten sind die Besonderheiten der ansonsten schlicht gehaltenen Bauteile. Das Abflussgitter vom Woog (Siebfunktion) in Richtung des Grundablasses ist dagegen nicht im Original erhalten. Es wurde nachträglich angebracht.
Der Grundablass ist ebenfalls im Vergleich zu anderen Triftwoogen deutlich umfangreicher konstruiert. Die Wasserführung im Dammbauwerk verläuft vom Woogauslauf zunächst vertikal und anschließend horizontal. Die zurückgelegte jeweilige Distanz von mehreren Metern erforderte einen umfangreich gemauerten Grundablass im unteren Abflussbereich des Dammes, der aufgrund seines Erhaltungszustands sehr gut nachvollziehbar ist.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Gambswoog war einst Teil der Holztrift am Wartenbach. Der rund sieben Kilometer lange Wartenbach zählt zum Einzugsgebiet der Wieslauter, die in Richtung Rheinebene entwässert. Erbaut wurde der Woog im Jahr 1841. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Die Holztrift am Wartenbach wurde spätestens im Jahr 1906 eingestellt.
Umgebung des Wooges
In Sichtweite zum Gambswoog befindet sich die Quelle des Wartenbachs. Das Wasser tritt aus einem Spalt in der Sandsteinwand aus und ist geringfügig mittels einer Metallplatte mit V-Einschnitt gefasst. Nach wenigen Metern fließt das Quellwasser in den Gambswoog.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)