Funktion
Der Katzenkopfer Woog war im System der Holztrift ein Durchleitungswoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser zeitgleich mit der Durchleitung der Holzscheitfracht. Das Absperr- und Auslaufbauwerk wurden passend für die gut einen Meter messenden Holzscheite errichtet.
Bauwerke
Der Katzenkopfer Woog, der sich zusammen mit dem Grünthaler Woog in einem engen und tiefeingeschnittenen Tal befindet, ist in weiten Teilen von der Natur eingenommen. Woogbecken und Dammbereich werden von Verbuschung, Baumbewuchs und herabgefallenen Baumstämmen überlagert.
Der einst wasserstauende Damm besteht weitestgehend aus gemauerten Sandsteinquadern. Der Dammbereich ist jedoch aufgrund der umfangreichen Vegetation nicht mehr vollständig intakt. Erkennbar ist der knapp zwei Meter breite Durchlass mit Fugen für die einst wasserstauenden Holzbohlen. Das heißt, dass bereits rund 400 Meter unterhalb der Quelle genügend Wasser aufgestaut war, um die Holzfracht zu triften. Der Überbau mit dem Mechanismus zur Regulierung der Holzbohlen ist nicht erhalten.
Wie auch bei der Mehrzahl der Triftwooge am Modenbach befindet sich im Katzenkopfer Woog kein aufgestautes Wasser mehr. Einzig ein geringer Bachdurchfluss besteht.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Katzenkopfer Woog war einst Teil der Holztrift am Modenbach. Der rund vier Kilometer lange Modenbach zählt zum Einzugsgebiet der Queich, die den mittleren vom südlichen Pfälzerwald (Wasgau) trennt. Angelegt wurde er im Jahr 1824. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, am Modenbach bis zum Jahr 1905, das heißt, bis unmittelbar vor der offiziellen Einstellung der gesamten Holztrift im Pfälzerwald.
Umgebung des Wooges
Gut 400 Meter oberhalb des Katzenkopfer Wooges befindet sich der Quellaustritt des Modenbaches, der Schubertloch genannt wird. Eine einfache Rohrfassung, die ins natürliche Gestein eingebracht wurde, führt das Wasser ab. Eine bauliche Ausschmückung, wie zum Beispiel ein Brunnenbecken, ist nicht vorhanden.
Unmittelbar unterhalb der Quelle findet sich heute ein Relikt eines weiteren Bauwerks. Es handelt sich um einen knapp zwei Meter hohen senkrechten Wassersturz. Beim genaueren Betrachten offenbart sich jedoch ein Grundablass, der einst Teil einer heute nicht mehr vorhandenen Staumauer war. Vermutlich handelt es sich um einen früheren quellnahen Sammelwoog. Wegen der fehlenden Staumauer wird das Wasser nicht mehr durch den Grundablass abgeführt, sondern fließt über die senkrechte Mauerkante.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)