Funktion
Der Bocksthaler Woog war im System der Holztrift ein Durchleitungswoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser zeitgleich mit der Durchleitung der Holzscheitfracht. Entsprechend war die Dimension des Absperr- und Auslaufbauwerkes auf die gut einen Meter messenden Holzscheite ausgerichtet.
Bauwerke
Der Bocksthaler Woog ist mittlerweile nicht mehr mit Stauwasser gefüllt. Einzig der Erlenbach fließt ungehindert durch das grasbedeckte Woogbecken hindurch.
Eine Besonderheit des Woogs ist der aus Sandsteinquadern massiv gemauerte Dammbereich. Es fehlt zwar das Absperr- und Auslaufbauwerk, doch der übrige Damm ist vollständig erhalten. Er ist im Vergleich zu den meisten anderen Woogen im Pfälzerwald weitestgehend frei von Vegetation. Somit kann man diese Dammbauweise besonders gut am Bocksthaler Woog betrachten.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Bocksthaler Woog war einst Teil der Holztrift am Erlenbach. Der rund fünf Kilometer lange Erlenbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs, der den mittleren Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Angelegt wurde der Woog im Jahr 1835. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Spätestens im Jahr 1906 kam es zur Einstellung der Holztrift, als der Triftbetrieb durch die bayerische Regierung formal aufgehoben wurde.
Umgebung des Wooges
Rund einhundert Meter oberhalb des Woogdammes mündet der Schüllermannsbrunnenbach in den Erlenbach. An diesem Nebengewässer des Erlenbachs befindet sich der Sammelwoog, der Scheidthaler Woog am Erlenbach..
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)