Der Scheidthaler Woog ist einer der vier gefüllten Triftwooge am Erlenbach. Er wurde in einem östlichen Seitental am Unterlauf des Erlenbachs angelegt. Dieses Seitental wird vom Schüllermannsbrunnenbach durchflossen, der sich aus zwei Quellzuflüssen zusammensetzt. Die abgelegene Lage und die nur noch rudimentär erhaltenen Sandsteinbauwerke im Dammbereich geben dem Woog ein idyllisches Erscheinungsbild.
Funktion Der Scheidthaler Woog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser.
Bauwerke Die Wasserfläche des Scheidthaler Woogs ist, im Vergleich zu anderen gefüllten Woogen, klein. Der Durchmesser des fast kreisrunden Wooges beträgt weniger als zwanzig Meter. Das einstige, im Rahmen der Holztrift errichtete, Absperr- und Auslaufbauwerk ist nicht mehr vorhanden. Der Woog ist talseitig von einem Damm aus Erde eingefasst, der ursprünglich nicht der Holztrift diente. Am Auslauf des Wooges sind Reste des einstigen, aus Sandsteinquadern, gemauerten Dammes erkennbar, die den Woog als ehemaligen Triftwoog kennzeichnen. Es handelt sich hierbei um den Grundablass. Die andeutungsweise erkennbare, einstige Nutzung zur Holztrift im 19. Jahrhundert lässt den Scheidthaler Woog heute als abgelegenen und idyllisch wirkenden Ort erscheinen.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges Der Scheidthaler Woog war einst Teil der Holztrift am Erlenbach. Dieser rund fünf Kilometer lange Bach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs, der den mittleren Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Angelegt wurde der Woog im Jahr 1832. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Spätestens im Jahr 1906 kam es zur Einstellung der Holztrift, als der Triftbetrieb durch die bayerische Regierung formal aufgehoben wurde.
Umgebung des Wooges Der Schüllermannsbrunnenbach als Nebengewässer des Erlenbachs wird gespeist aus zwei natürlichen Quellen. Die stärkere Schüttung besitzt der östliche Quellzufluss aus dem Schüllermannsbrunnen. Die natürliche Quelle befindet sich in einer Höhe von 430 m üNN.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
Literatur
Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
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