Dennoch ist der Adolfosee mit seinen Uferbereichen als Landschaftsschutzgebiet ausgezeichnet. Der unmittelbar an den See angrenzende Auenbereich der Rur ist Teil des Naturschutzgebietes Obere Ruraue.
Inmitten des Adolfosees liegen vier Bunkeranlagen des „Westwalls“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden zwei der Bunker nur „angesprengt“ und die beiden anderen vollständig geschleift. Die teilweise zerstörten Bunker wurden bei der Sand- und Kiesgewinnung vorsichtshalber ausgelassen. Einem Bunker kam der Kiesbagger zu nahe, so dass dieser in die ausgebaggerte Grube stürzte.
Die vier noch sichtbaren Bunkerreste sind heute bizarr wirkende künstlichen Felsen. Vögle nutzen sie gerne als Brut- und Rastplätze, da die Bunkerinseln vor Füchsen oder Mardern Schutz bieten.
Der Adolfosee bietet vielen wassergebundenen Vögeln einen Lebensraum. Eisvogel, Bläss- und Teichrallen, Grau- und Nielgänse sowie Stockenten und Haubentaucher nutzen den See und seine Ufer als Brutgebiet. Bachstelze, Flussuferläufer, Graureiher und Kormoran suchen am See Nahrung oder Rasten dort während des Vogelzuges. In den Wintermonaten kommen als Wintergäste neben Gänsen und Lachmöwen vor allem eine Vielzahl an Entenarten (Pfeifenten, Reiherenten, Schnatterenten, Tafelenten und Stockenten) zum Adolfosee.
Der See ist aber auch Lebensraum für viele Fischarten (Hechte, Barsche, Aale, Karpfen), welche durch den lokalen Anglerverein in das Gewässer eingebracht wurden. Ferner sind, trotz des Fischreichtums, Amphibien, wie der Teichfrosch, zu finden. Auch der Biber ist hier seit einigen Jahren zu Hause.
Obwohl der Adolfosee ein attraktives Ausflugsziel ist und intensiv für Freizeit- und Erholungsaktivitäten genutzt wird, sind dort viele Tierarten anzutreffen und er stellt somit ein wichtiges Biotop in der sonst sehr stark landwirtschaftlich geprägten Region dar.
(Astrid Linzen, Naturschutzstation Haus Wildenrath, 2019)