Die Waldgebiete von Wegberg und Wassenberg gehören zum Meinweg. Mitten durch den Meinweg verläuft die Grenze zu den Niederlanden. Der Meinweg wurde von den umgebenen Dörfern und Städten früher als Allmende genutzt. Er war Holzlieferant und diente als Viehweide. Daher finden sich neben den teilweise wieder aufgeforsteten Waldbereichen auch weitläufige Heideabschnitte. In den Niederlanden ist der Meinweg Nationalpark. Auf deutscher Seite sind Teile des Meinwegs als FFH-Gebiet ausgewiesen.
Der Wald im Umfeld von Wassenberg zeigt dabei ein Mosaik aus Laub- und Nadelholzbeständen. Die Laubwälder setzen sich vorwiegend aus Eichen und Buchen zusammen, die auf Grund der hier vorherrschenden nährstoffarmen, bodensauren und trockenen Standorte von Natur aus sehr artenarm sind. In Randlagen oder in etwas lichteren Beständen wird die Krautschicht zumeist von Brombeeren dominiert. Bei den Nadelwäldern kommen Bestände mit Fichten, Kiefern, Douglasien oder Lärchen vor. Etwa ab Wildenrath bestehen die Waldflächen allerdings vorwiegend aus Kiefern.
Eine Besonderheit stellen in dieser Region die Waldflächen der beiden FFH-Gebiete „Schaagbachtal“ und „Helpensteiner Bachtal“ dar, die zwischen Wassenberg-Rosenthal, Wegberg-Wildenrath und Wegberg-Dahlheim zu finden sind. Im Gegensatz zu den übrigen Wäldern, die vorwiegend auf trockenen Standorten wachsen, befinden sich in den Auenlagen des Schaagbaches und des Helpensteiner Baches (incl. kleinerer Nebenbäche) zum Teil noch ausgedehnte Feuchtwälder.
Während die quellig durchsickerten Erlen-Auwälder etwas nährstoffreicher sind und vor allem im Frühjahr stellenweise von auffälligen Blütenteppichen durchzogen werden, ist in der Krautschicht der eher nährstoffärmeren Bruchwälder zumeist die unauffällige Sumpf-Segge aspektbestimmend.
Diese Erlen-Au- und Bruchwälder werden von zahlreichen seltenen Pflanzenarten besiedelt, die im Kreis Heinsberg nur in diesen Waldtypen zu finden sind. Hier sind vor allem die Schlangenwurz und der Königsfarn zu nennen.
Auch bezüglich der dort lebenden Tiere sind diese Auen- und Bruchwälder sehr artenreich. Beispielsweise konnten im Schaagbachtal 73 Vogelarten registriert werden. Davon wurden 52 Arten als Brutvögel eingestuft. Mit Bachstelze, Baumpieper, Bluthänfling, Kleinspecht, Kuckuck, Mittelspecht, Star, Teichralle und Waldlaubsänger sind hier auch einige gefährdete und seltene Vogelarten zu finden.
Die in den Wäldern großflächig erhaltenen Laufgräben sind die Ursache für ein bewegtes Kleinrelief mit auf engem Raum wechselnden Bodenfeuchteverhältnissen.
(Astrid Linzen, Naturschutzstation Haus Wildenrath, 2019)
Internet
natuurparkenlimburg.nl: Nationaal Park De Meinweg (abgerufen 15.04.2019)
npr-meinweg.eu: Nationalparkregion MeinWeg (abgerufen 15.04.2019)