Erhaltung und Gefährdung An diesem Großsteingrab im Steinzeitpark Dithmarschen, bei dem es sich um ein Langbett handelt, sind gut die Probleme zu erkennen, die eine Veränderung der ursprünglichen Form einer Überhügelung verursachen können. Besonders das Wurzeln großer Bäume, aber auch Tierbauten schlagen tiefe Löcher in den Hügelkörper. Um die ursprüngliche Form und die darin erhaltenen archäologischen Informationen zu erhalten, ist daher der Schutz der Monumente erforderlich. Hierzu gehört bestenfalls ein regelmäßiges Freischneiden von Bewuchs, so dass keine Sukzession also Verbuschung stattfindet.
Die größten Eingriffe sind jedoch oft den Menschen zuzuschreiben. Steine wurden als Baumaterial verwendet und besonders ab dem 18. Jahrhundert wurden Hügelgräber auf der Suche nach vermuteten, aber nicht vorhandenen Schätzen „getrichtert“. Das Wort stammt daher, dass die Eingrabungen der Grabräuber trichterförmig waren und auch heute noch oft erkennbar sind. Auch archäologische Ausgrabungen hinterlassen Spuren. Weshalb die Wissenschaft dazu übergegangen ist, fast nur gefährdete Objekte vollständig auszugraben.
Abgrabungen, Auffüllungen und Raubgrabungen verursachen unwiederbringlichen Schaden. Einmal zerstört, verliert das Denkmal seine historische Aussagekraft und damit einen großen Teil seines Denkmalwertes, da der moderne Eingriff einen neuen, unerwünschten Befund schafft und archäologische Funde verloren gehen.
Beschreibung der wesentlichen Merkmale des Kulturdenkmals Vorgeschichtliches Langbett. Die üblicherweise aus Findlingen errichteten Monumentalbauten sind ursprünglich von einem Erdmantel überdeckt gewesen und beinhalten innerhalb einer Steineinfassung eine oder mehrere Kammern. Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen lassen erkennen, dass es sich in der Regel um Kollektivgräber handelt. Diese Form von Großsteingräbern ist mehrheitlich während der mittleren Jungsteinzeit unter immensem Aufwand errichtet worden, da die Steine nicht selten mehrere Tonnen wiegen. Daher bezeugen sie eine kollektive Leistungsfähigkeit und einen Ahnenkult, der zudem Ausdruck damaliger Territorialität ist.
Begründung des Denkmalwertes Das Langbett zählt zu einer Anzahl besonders gut erhaltener Monumentalbauten der Vorgeschichte, die heute noch markante Landschaftselemente und als Bodenarchive herausragende Zeugnisse eines komplexen Totenbrauchtums in der Jungsteinzeit darstellen. Vor dem Hintergrund ihrer massiven Zerstörung seit dem 19. Jahrhundert ist es daher besonders schützens- und erhaltenswert. Der Schutz als Kulturdenkmal liegt wegen des besonderen geschichtlichen, wissenschaftlichen und die Kulturlandschaft prägendes Wertes im öffentlichen Interesse.
Bezeichnung und Umfang des Denkmalschutzes Substanzerhalt und Umgebungsschutz (Einzelfallprüfung)
Lage und Anfahrt Das Langbett 49 liegt im frei zugänglichen Teil des Steinzeitparks Dithmarschen in Albersdorf. Zu erreichen ist es zu Fuß über den Horstenmoorweg. Parkplätze sind am Steinzeitpark Dithmarschen vorhanden. Adresse ist die Süderstraße 47 in 25767 Albersdorf.
(Annika Müller, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, im Projekt „Megalithic Routes in Schleswig-Holstein“, gefördert von der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien im Zuge des Europäischen Kulturerbejahres 2018+1 „Sharing Heritage“, 2019)
Internet steinzeitpark-dithmarschen.de: Steinzeitpark Dithmarschen (abgerufen am 16.04.2019) megalithicroutes.eu/de: Europäische Kulturroute der Megalithkultur (abgerufen am 16.04.2019) sharingheritage.de: Europäisches Kulturerbejahr 2018+1 (abgerufen am 16.04.2019) schleswig-holstein.de: Das Projekt Megalithic Routes in Schleswig-Holstein (abgerufen am 16.04.2019)
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