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Die Aufnahme zeigt die Nisterbrücke bei Hachenburg (2018)
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klaes-images / Markus Monreal
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Die Nister oder Große Nister bildet einen südlichen Zufluss der Sieg. Sie entspringt am Westfuß der Fuchskaute, dem höchsten Berg des Westerwalds, und durchfließt ihn in nordwestlicher Richtung. Dabei hat sich das Flussbett tief in die Landschaft eingegraben und eine Felslandschaft mit uferbegleitendem Baumbestand freigelegt. Eine Reihe von Brücken überspannt den Fluss seit dem Mittelalter. Unter diesen ragt die „Große-Nisterbrücke“ besonders heraus. Sie gilt als eine der reizvollsten historischen Steinbrücken Deutschlands und führt bei Hachenburg, nahe des im abgelegenen Tal errichteten Zisterzienserklosters Marienstatt, über den Fluss. Ein Vorgänger dieser Steinbrücke findet 1478 Erwähnung. Über die Nisterbrücke hinweg verlief nämlich damals eine Variante des mittelalterlichen Heer- und Handelsweges „Leipziger Straße“ von Köln aus durch den Westerwald. Dem 1222 gegründeten Zisterzienserkloster wurde seinerzeit durch Graf Gerhard II. von Sayn ein Teil des Brückenzolls als Einnahmequelle zugesprochen. Ob ein Übergang an dieser Stelle bereits zur Gründungszeit des Klosters bestand, ist unsicher. Die spätmittelalterliche Brücke wurde jedenfalls zwischen 1721 und 1734 auf Initiative des Abtes von Marienstatt grunderneuert. Sie erlangte dabei ihre bis heute erhaltene Gestalt. Damals wurden bereits vorhandene, flachgegründete Fundamente der Vorgängerbauten fortgenutzt. Es entstand eine Bruchsteingewölbebrücke mit halbkreisförmigen Durchflussöffnungen. Die ursprünglich dreibogige Konstruktion wurde nun jedoch, um einen größeren Abfluss zu erreichen, um einen vierten Bogen ergänzt. Das Mauerwerk besteht aus vor Ort gewonnenem, dünnplattigem schiefrigem Bruchstein. Dieser wurde hammergerecht gemauert, bei der Brüstung mit hochgestellter Schicht. Dass diese niedrige Brüstung stets ohne neuzeitliches Geländer blieb, verleiht der Brücke bis heute ihren urwüchsigen Charme. Nur am Wasser finden sich statt Bruchsteinen harte Steinquader. Oberstrom sind die Fundamente zwischen den Bögen zu drei unterschiedlich großen Vorköpfen, dreieckig zugespitzt, ausgestaltet. Unterstrom haben nur der mittlere und der linke Pfeiler jeweils einen Vorkopf, der hier im Querschnitt halbkreisförmig ausgeführt und mit einer haubenartigen Abdeckung versehen wurde. Durch Hochwasser und Eisgang nahm die Brücke wiederholt Schaden. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde sie deshalb wiederholt saniert. Aber erst 1976 erzwangen Zustand und zunehmender Verkehr den Ersatz durch einen nahen Neubau. 1985 wurde das Gebiet des Klosters mitsamt Brücke zur Denkmalzone erklärt. Da frühere wie gegenwärtige Sanierungsmaßnahmen stets behutsam und materialgerecht ausgefallen sind, hat die Brücke, die seit langem nur noch dem Fußgängerverkehr dient, sich ihre alte, malerische Gestalt bis heute bewahren können. Gemeinsam mit der Zisterzienserabtei Marienstatt bildet sie einen Anziehungspunkt im Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet „Kroppacher Schweiz“.
Denkmalzone Die „vierbogige Steinbrücke, 1.Hälfte 18.Jahrunderts“ wurde zusammen mit der Klosteranlage unter der Bezeichnung „Kloster Marienstatt südwestlich von Streithausen“ 1985 zur Denkmalzone erklärt.
(Hans-Gerd Dick, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Westerwaldkreis. Denkmalverzeichnis Westerwaldkreis, 27. März 2019. S. 63, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Westerwaldkreis, abgerufen am 05.04.2019
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2018)
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