Dr. Arntz-Turm und B. C. Koekkoek-Haus in Kleve (2018)
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Die Aufnahme zeigt den Dr. Arntzt-Turm sowie das B. C. Koekkoek-Haus in Kleve (2018).
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Am heutigen Koekkoekplatz in Kleve erinnern zwei Baudenkmäler zugleich an bedeutende Einwohner, die im 19. Jahrhundert in der Stadt lebten und wirkten. Mit der Front zur Straße liegt ein stattlicher klassizistischer Putzbau von fünf Fensterachsen mit drei Geschossen über hohem Sockel und mit ausladendem Traufgesims. Eine weitere, zurückversetzte Achse an der rechten Seite enthält den Eingang des Hauses. Nach links schließt ein dreiachsiger Anbau an, der aber lediglich den Sockel und das Untergeschoss umfasst. Dieses Haus ließ sich der Maler Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862) 1847-48 von dem Klever Architekten Anton Weinhagen vor dem 1820 geschleiften Kavarinertor errichten. Dank der an einen italienischen Palazzo erinnernden Straßenfront wurde der Bau als „Palais Koekkoek“ bekannt.
Der 1803 im seeländischen Middelburg geborene Barend Cornelis Koekkoek studierte an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Amsterdam Malerei und schloss 1823 mit dem Diplom ab. 1834 ließ er sich in Kleve nieder, wo ihn die leicht hügelige Landschaft als Begrenzung der weiten Rheinebene und die Nähe des großflächigen Reichswaldes besonders anregten. Die Qualität seiner Landschaftsbilder trug ihm weithin Anerkennung ein, aber trotz der Ehrungen, die er in den Niederlanden erfuhr, blieb Kleve sein Lebensmittelpunkt. 1841 gründete er hier das „Zeichen-Collegium“, eine Zeichenakademie; sie wurde die Grundlage der später so genannten „Klever Romantik“. 1862 starb Barend Cornelis Koekkoek in Kleve.
Nach seinem Tod verkaufte die Witwe das Haus, das nach verschiedenen Eigentümerwechseln in die Hand des Arztes Hans van Ackeren (gestorben 1942) kam. Von den Veränderungen, die dieser vornahm, ist hier vor allem der dreiachsige, sich der Formensprache des Hauses anpassende Anbau zur Stadtseite zu nennen. Er entstand 1909 nach Entwurf des Klever Architekten Otto van de Sandt und nahm Praxisräume auf. Das Palais blieb im Zweiten Weltkrieg verschont und ist seit 1960 Museum.
Das zweite Baudenkmal ist der Dr.-Arntz-Turm, der an der der Altstadt zugewandten Seite des Koekkoekplatzes neben einem jüngeren Bau steht. Die drei unteren Geschosse des viergeschossigen Backsteinturms haben lediglich eine Fensterachse und werden von Ecklisenen gerahmt, die nach oben ein umlaufendes Gesims zusammenfasst. Während die Fenster der beiden unteren Geschosse rechteckig sind, ist das über einem Brüstungsgesims liegende Fenster des dritten Geschosses rundbogig. Die Fenster des leicht zurückgesetzten vierten Geschosses wiederholen diese Form, sind aber paarig angeordnet. Ein hohes Konsolgesims mit Ecktürmchen, das an gotische Wehrbauten erinnert, und ein hoher Helm schließen den Bau noch oben ab. Den Turm hat um die Mitte des 19. Jahrhunderts der Arzt Wilhelm Arntz errichten lassen. Er war der Sohn des 1842 verstorben Arztes Theodor Arntz (1774-1842), der mit den Zuwendungen reicher Patienten Bedürftige kostenlos medizinisch versorgt hatte. Sanitätsrat Wilhelm Arntz leitete die Wasserheilanstalt sowie das Sanatorium „Bad Cleve“ und war maßgeblich am Bau des Kurhauses beteiligt.
(Ulrich Stevens, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2018)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2018)
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