Kroatenwoog am Kaltenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Annweiler am Trifels
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 15′ 27,97″ N: 7° 50′ 8,03″ O 49,25777°N: 7,83556°O
Koordinate UTM 32.415.271,51 m: 5.456.763,77 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.415.313,13 m: 5.458.507,41 m
  • Blick auf den Kroatenwoog

    Blick auf den Kroatenwoog

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  • Westpreußen-Brunnen

    Westpreußen-Brunnen

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  • Blick auf den Kroatenwoog

    Blick auf den Kroatenwoog

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  • Bauliches Relikt des Grundablasses

    Bauliches Relikt des Grundablasses

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Der Kroatenwoog bildet zusammen mit dem Wüstmühlwoog und dem Riesenwoog den Ausgangspunkt der Holztrift an den drei Quellbächen des Kaltenbaches (Wüstbach, Kroatentalbach, Warzbach). Der Kroatentalbach ist mit rund 600 Metern Länge der kürzeste Quellbach. Im quellnahen Bereich befindet sich ein gefasster Brunnen, der Westpreußen-Brunnen, an den sich unmittelbar der Kroatenwoog anschließt. Der Woog ist mit Wasser gefüllt. Bauwerksrelikte im Dammbereich sind nur spärlich erhalten.

Funktion
Der Kroatenwoog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Beginn der eigentlichen Holztrift fand erst unterhalb des Wooges statt.

Bauwerke
Der im heutigen Zustand gefüllte Woog weist nur sehr versteckt Relikte des Absperr- und Auslaufbauwerks auf. Das gemauerte Dammbauwerk entspricht nicht den ursprünglichen Dimensionen, da es fast auf dem heutigen Wasserspiegelniveau endet. Der Grundablass ist bei sehr starkem Bewuchs nur ansatzweise erkennbar. Der Name des Wooges wird auf einer Informationstafel erwähnt. Auch die Geschichte der Holztrift am Unterlauf des Kaltenbaches wird auf der Tafel erläutert.

Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Kroatenwoog war einst Teil der Holztrift am Kaltenbach. Der rund sechs Kilometer lange Kaltenbach mit seinen drei Quellzuflüssen, darunter der Kroatentalbach, zählt zum Einzugsgebiet der Queich, die den mittleren vom südlichen Pfälzerwald (Wasgau) trennt.

Das genaue Baujahr der Trift-Bauwerke ist nicht bekannt. Einige Woog-Standorte wurden bereits vor 1816, dem Beginn der „bayrischen Zeit“ der Pfalz, betrieben. Die heutigen Bauwerksrelikte stammen jedoch frühestens aus dem Jahr 1821, dem Beginn des bayrischen Woogausbaus am Kaltenbach. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, am Kaltenbach bis zum Jahr 1905. Im Jahr danach wurde die gesamte Holztrift im Pfälzerwald offiziell eingestellt.

Umgebung des Wooges
In Sichtweite des Wooges, wenige Zehnermeter oberhalb, wurde im Jahr 1963 der Westpreußen-Brunnen gefasst. Die Gravur im Mauerwerk nennt die Namensbezeichnung und die Jahreszahl 1963. Das heutige Ensemble aus Brunnen, gefülltem Woog und einer Sitzbank dient ausschließlich dem Wanderer zur Rast und Erholung. Es bietet idyllische Natur und fast unberührte Landschaft.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Kroatenwoog am Kaltenbach

Schlagwörter
Ort
76848 Wilgartswiesen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1821, Ende 1905

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„Kroatenwoog am Kaltenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290259 (Abgerufen: 25. März 2025)
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