Goldwoog am Breitenbach

Goldklause, Mühlbrunner Klause

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Esthal
Kreis(e): Bad Dürkheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 22′ 31,18″ N: 7° 58′ 21,62″ O 49,37533°N: 7,97267°O
Koordinate UTM 32.425.425,54 m: 5.469.688,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.425.471,15 m: 5.471.436,86 m
  • Goldwoog am Breitenbach (2018)

    Goldwoog am Breitenbach (2018)

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Der Goldwoog bildet aus heutiger Sicht den Mittelpunkt der Holztriftinfrastruktur am Breitenbach. Es handelt sich um die am umfangreichsten erhaltene Woogumgebung am Breitenbach. Das Umfeld des Wooges verdeutlicht zudem die gegenwärtige wasserwirtschaftliche Bedeutung des Breitenbaches. Die treppenartige Mauerstruktur und die massive Sohlrampe des Umleitungsgrabens prägen das Ensemble des Goldwooges.

Funktion
Die Funktion des Goldwooges im System der Holztrift war die eines Sammelwooges mit Umleitungsgraben. Wesentliches Kennzeichen des Sammelwooges war der Aufstau von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Sammelwoog hatte die Funktion des Wasserstaus und der Wasserabgabe während der Holztriftereignisse. Entsprechend musste das Auslaufbauwerk dimensioniert werden. Es sollte große Mengen aufgestauten Wassers abgeben können, ohne jedoch Holzscheite durchleiten zu müssen. Die gesamte Holzfracht wurde durch den Umleitungsgraben am Woog vorbei getriftet.

Bauwerke
Wie auch bei den anderen Triftwoogen am Breitenbach befindet sich im Goldwoog kein aufgestautes Wasser mehr. Es ist lediglich noch ein kleiner mehr oder weniger natürlicher Bachdurchfluss zu erkennen. Das prägende Merkmal des Wooges ist
der Dammbereich. Er besteht überwiegend aus Erdreich und einem Absperr- und Auslaufbauwerk. Das Bauwerk besteht aus massiven Sandsteinquadern und ist außergewöhnlich gut erhalten. Das Absperr- und Auslaufbauwerk weist einen deutlich vergleichsweise engen Durchlass auf. Nur das im Woog aufgestaute Wasser wurde an dieser Stelle durchgeleitet, aber keine Holzfracht. Die Seiten des Absperr- und Auslbauwerks bestehen aus massiv gemauerten Sandsteinwänden. Auf der Innenseite, zum Woog hin, sind diese treppenartig abgestuft. Die Auslaufseite ist weitgehend in das Erdreich des Dammes eingebunden.

Der Umleitungsgraben führt in Höhe des Dammes um den Woog herum. Für die getrifteten Holzscheite besitzt er die übliche Breite von rund zwei Metern und ist am Rande durch massive Sandsteinquader befestigt. Der Umleitungsgraben mündet in eine Sohlrampe, die einen Höhenversatz von rund drei Metern aufweist. Sie ist im Bachbett durch große Sandsteinplatten befestigt.

Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Goldwoog war einst Teil der Holztrift am Breitenbach. Erbaut wurde er in den Jahren 1826 bis 1827. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, vereinzelt auch noch bis zum Jahr 1906, als die Trift offiziell eingestellt wurde. Der knapp sieben Kilometer lange Breitenbach mit seinen beiden Quellzuflüssen zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Mündung in den Speyerbach befindet sich ungefähr auf halbem Wege zwischen den Gemeinden Lambrecht und Elmstein.

Umgebung des Wooges
Die Umgebung des Goldwooges wird gegenwärtig geprägt durch wasserwirtschaftliche, jedoch nicht Trift bezogene, Nutzungen des Breitenbaches. Wenige hundert Meter oberhalb des Wooges befindet sich der Quellaustritt des Goldbrunnens, der eine hohe Schüttung aufweist und heute in gefasster Form Teil eines Wanderer-Rastplatzes ist. Der unmittelbar unterhalb des Wooges befindliche Hüttenbrunnen ist Bestandteil der bestehenden Trinkwasserförderung. In früheren Zeiten wurde ca. 800 Meter bachabwärts des Hüttenbrunnens Trinkwasser (Standort der Wolfsschluchthütte bzw. des Wolfsbrunnens) gefördert. Die Trinkwasserförderung am dortigen Wolfsbrunnen wurde jedoch bachaufwärts zum Hüttenbrunnen verlagert. Grund hierfür war der Bau eines Abwasserklärwerkes der Gemeinde Elmstein zwischen Hüttenbrunnen und Wolfsbrunnen. Die Wolfsschluchthütte am gleichnamigen Brunnen ist heute eine Ausflugsgaststätte des Pfälzerwald-Vereins. Der Wolfsbrunnen dient dem Wanderer zur Erfrischung und dem Hüttenbetrieb zur Wasserversorgung.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2017)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Dürkheim, 26. September 2017. S. 33, Mainz.
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Goldwoog am Breitenbach

Schlagwörter
Ort
67472 Esthal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1826 bis 1827, Ende 1906

Empfohlene Zitierweise

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Matthias C.S. Dreyer: „Goldwoog am Breitenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290245 (Abgerufen: 27. April 2024)
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