Revierförsterei Entersweiler
Stiftswalder Forsthaus
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Revierförsterei Entersweiler
Das erste Forsthaus wurde wahrscheinlich 1813 noch unter französischer Verwaltung nach einem Plan des Forstmeisters und späteren Kreisforstrates Franz Daniel Rettig aus Kaiserslautern errichtet. Vermutlich gab es bereits einen Vorgängerbau, die als Jagd- und Forsthaus genutzte Scheidehütte, die zwischen dem abgerissenen Axerhäuschen und dem Hungerbrunnen lag. In den Kriegshandlungen der Jahre 1793/94 wurde dieses wahrscheinlich zerstört.
Offiziell wurde das Forsthaus im Stiftswald als Revierförsterei Entersweiler bezeichnet. Es stand etwa 200 Meter südlich der ehemaligen Entersweilermühle im Hungerbrunnental und diente dem jeweiligen Revierförster und seiner Familie als Wohn- und Dienstsitz. Ursprünglich lag die Försterei auf städtischem Boden, bis die Forstverwaltung im Jahr 1830 das Grundstück der Stadt Kaiserslautern abkaufte. Das Sandsteingebäude war einstöckig, winkelig angelegt und hatte viele Fenster. Im linken Teil des Hauses lagen Stall und Scheune mit einem großen Tor. Auf der rechten Seite die Wohnräume.
Die Revierförsterei Entersweiler war im Jahr 1836 der Geburtsort des späteren Oberforstrats und Regierungsdirektors Karl Albrecht von Ritter (1836-1917). Er leitete die pfälzische Forstverwaltung zwischen 1868 und 1909. Nach ihm sind die Rittersteine benannt. An der Stelle an der sich einst die Revierförsterei Entersweiler befand, ließ er einen Ritterstein mit der Inschrift „R. F. Stiftswald Geburtsstätte des Reg. Dir. v. Ritter 1836“ aufstellen.
Aufgrund erheblicher baulicher und sanitärer Mängel wurde die alte Försterei im Jahr 1848 abgerissen und einige Hundertermeter weiter nördlich durch ein neues Forsthaus am Südhang des Rummelberges ersetzt.
Stiftswalder Forsthaus
Das Stiftswalder Forsthaus liegt am östlichen Stadtrand von Kaiserslautern in der Velmannstraße und ist Sitz des Forstamts Kaiserslautern. Es steht am Südhang des Rummelberges im Nordwesten des Kaiserslauterer Stiftswaldes.
Es wurde in den Jahren zwischen 1847 und 1848 durch die damalige bayerische Forstverwaltung als Ersatz für die bereits bestehende Revierförsterei Entersweiler neu gebaut. Es handelt sich dabei um einen zweistöckigen Bau mit einem mit Schiefer gedeckten Dach. Ein eingeschossiger Anbau und ein Nebengebäude wurden im Jahr 1850 ergänzt sowie eine Scheune mit Pferdestall, ein Ziehbrunnen und eine bauzeitliche Toranlage. Nach der Fertigstellung des Stiftswalder Forsthauses wurde die alte Revierförsterei Entersweiler abgerissen. Der Bau des neuen Forsthauses fiel in die Amtszeit des Revierförsters Johann Wilhelm Ritter, dem Vater Karl Albrecht von Ritters (1833-1858).
Der Stiftswald mit seinen beiden Walddistrikten „Grafenkrebser“ und „Hirschsprung“ war einst im Besitz der Freiherren von Hacke, dann der Familie Gienanth und im Jahr 1865 wurde der Stiftswald vom bayerischen Staat erworben. Der Wald war ein sogenanntes Ärarialrevier, dem ein Revierförster älterer Ordnung unterstellt war. Neben dem Stiftswald gab es zehn weitere solcher Ärarial- und drei Communalreviere, die seit 1853 den Bezirk des Forstamts älterer Ordnung in Kaiserslautern begründeten. Im Vergleich zu den anderen 12 pfälzischen Forstämtern nahm der Stiftswald die größte Waldfläche ein. Dieses Revierförstersystem, das in dieser Form bereits seit 1822 existierte war zu kompliziert, weshalb es 1885 in der gesamten bayerischen Forstverwaltung eine komplette Neuorganisation erfuhr. Die Folge war, dass die Forstämter älterer Ordnung aufgelöst wurden und nur die größeren Forstreviere zu Forstämtern neuerer Ordnung degradiert wurden. Ein Oberförster, der seitdem Forstmeister genannt wurde der Forstabteilung unterstellt. Im gleichen Jahr wurde das Stiftswalder Forsthaus zum Sitz des selbständigen Forstamts Stiftswald. Diese Änderung geschah in der Amtszeit (1879-1910) von Karl Ludwig Erb, dem die heute älteren Forstbestände im Stiftswald zu verdanken sind. Mit seiner Amtszeit endete auch die Selbständigkeit des Forstamts, denn es wurde zu einem Assessorenbezirk, das heißt einer Forstamtsaußenstelle herabgestuft und dem Forstamt Kaiserslautern unterstellt. Eine letzte organisatorische Änderung erfuhr das Stiftswalder Forsthaus im Jahr 1943. Im Zuge einer letzten bayerischen Forstorganisationsänderung wurden zahlreiche Forstamtsaußenstellen aufgelöst. Der Stiftswald, der Stadtwald sowie der Gemeindewald von Enkenbach-Alsenborn wurden der unmittelbaren Verwaltung des Forstmeisters unterstellt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) wurde das Stifswalder Forsthaus zum Sitz des heute noch dort ansässigen Forstamts Kaiserslautern-Ost, das heute nur Forstamt Kaiserslautern genannt wird.
Der Zuständigkeitsbereich des heutigen Forstamts erstreckt sich von Hochspeyer im Osten bis Bruchmühlbach im Westen, von Ramstein-Miesenbach über Siegelbach im Norden bis nach Trippstadt, Linden und Martinshöhe im Süden. Es betreut eine Waldfläche von 23.665 Hektar Waldfläche, hauptsächlich aus Kiefern, Lärchen und Buchen Mischwald.
Das Stiftswalder Forsthaus ist wie folgt im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler der Stadt Kaiserslautern verzeichnet:„Stiftswalder Forsthaus nördlich der Velmannstraße Hofanlage; Wohnhaus bez. 1848, mit eingeschossigem Anbau, ehem. Scheune mit Pferdestall, eingeschossiger Bruchsandsteinbau; Ziehbrunnen; bauzeitliche Toranlage“ (GDKE 2018, S. 17)
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das Forstamt Kaiserslautern liegt in der Velmannstraße am östlichen Ortsrand von Kaiserslautern. Parkmöglichkeiten sind vorhanden. Das Gebäude ist nur von außen zu besichtigen, da es sich beim Stiftswalder Forstamt heute um eine öffentliche Einrichtung von Landesforsten Rheinland-Pfalz handelt.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2019)
Internet
www.wald-rlp.de: Forstamt Kaiserslautern (abgerufen 24.01.2019)