Bis ins 8. Jahrhundert hinein war der Bergische Wald noch wenig erschlossen. Es wird aufgrund der günstigen Standortbedingungen (allem voran der reiche Niederschlag) angenommen, dass die Flächen der Stadt Remscheid vor der Besiedlung durch einen artenarmen Hainsimsen-Buchenwald vollständig bewaldet waren. Zunächst haben die Menschen diesen Wald nur zur Jagd und zum Sammeln von Früchten und Pilzen genutzt. Mit der zunehmenden Besiedlung kam es dann vermehrt zu Waldrodungen. Der Wald wurde vielfältig auch als Waldweide, zur Gewinnung von Gerbstoffen, als Streu- und Korbgeflecht-Lieferant usw. genutzt. Schon früh entdeckte man in Remscheid das eisenhaltige Gestein und gewann mit Hilfe von Holzkohle daraus Roheisen. Die Eisengewinnung erfolgte in einfachen Herdöfen, den sogenannten Rennfeueröfen, die aus Ton und unbearbeiteten Steinen bestanden und meist an einem Hang errichtet wurden. In zahlreichen sogenannten Kohlenmeilern wurde Holz zu Holzkohle verkohlt, um unter anderem diese Öfen zu befeuern. Holzkohle erzeugt hierbei höhere Temperaturen als das geschlagene Holz selbst. Die Gewinnung von Holzkohle war für die Eisenverhüttung damals eine notwendige Voraussetzung. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Holzkohle als Produkt, das aus dem Niederwald gewonnen wurde.
Historische Niederwaldrelikte im Feldbachtal
Das Feldbachtal ist im Jahre 1994 als 105 ha großes Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Das strukturreiche Naturschutzgebiet besteht neben verschiedenen offenen Flächen, wie Feuchtwiesen, Feuchtweiden, Fettweiden, Feuchtbrachen, brachgefallenem Magergrünland und dem Feldbach mit seinen verschiedenen Biotoptypen auch aus verschiedenen Waldparzellen. Der überwiegende Teil wird als Fichten- oder Fichtenmischwald kultiviert. Der in der Karte markierte Bereich stellt einen Ausschnitt aus dem gesamten Naturschutzgebiet dar, welcher einen Waldkomplex aus Buchenwald, Eichenwald und Buchen-Eichenmischwald darstellt. In diesem Bereich finden sich viele mehrstämmige Buchen, Eichen und Hainbuchen, welche aus der ehemaligen Niederwaldwirtschaft entstanden sind. Die Bäume sind teilweise über 80 Jahre alt. Entlang des Wanderweges A1 steht eine sehr alte, dreistämmige Eiche, die in eindrucksvoller Weise den durchwachsenen Niederwald darstellt (siehe Foto in Mediengalerie).
(Biologische Station Mittlere Wupper, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2018)
Internet
remscheid.de: Stadt Remscheid - Naturschutzgebiet Feldbachtal (abgerufen: 02.01.2020)
wikipedia.org: Feldbachtal (abgerufen: 02.01.2020)
naturschutzinformationen.nrw: Naturschutzgebiet Feldbachtal (abgerufen: 02.01.2020)