Geschichtlicher Hintergrund
In Solingen und Remscheid hatte sich schon im Mittelalter eine Eisen verarbeitende Kleinindustrie entwickelt, da das Gebiet aufgrund seiner Topographie und Bodenbeschaffenheit weniger für die Landwirtschaft geeignet war, dafür aber gute Voraussetzungen für die Eisengewinnung und vor allem Eisenverarbeitung bot: Erzvorkommen, Holz und Wasserkraft. Die Niederwälder in Mittelgebirgs- und Gebirgslagen haben eine große wirtschaftliche Rolle gespielt, da kein ausreichendes Acker- und Grünland zur Bewirtschaftung vorhanden war. Die Gewinnung von Holzkohle war für die Eisenverhüttung damals ein lebensnotwendiges Produkt, das durch die Niederwaldbewirtschaftung gewonnen werden konnte.
Nutzung und Wandel der Solinger Wälder
Im Gegensatz zu Remscheid und Wuppertal unterlag Solingen keinem Forstbann und konnte seine Wälder somit frei nutzen. Der Forstbann ist das ursprünglich nur dem König, später dem Forstherren zustehende Recht, in einem bestimmten Wald Gesetze und Verordnungen zu erlassen und bestimmte Nutzung zu untersagen. So stand die ungeregelte Holzentnahme z. B. im „Großen Remscheid“, wie man diesen Gemarkenwald nannte, unter Strafe. Hier durfte man ab 1806 als Brennholz nur noch Raff- und Leseholz sammeln.
Das geschlagene Holz wurde in den sogenannten Kohlenmeilern zu Holzkohle verkohlt, die zum Einsparen eines mühseligen Holztransportes unmittelbar in der Nähe des eingeschlagenen Niederwaldes und einem Zugang zu Wasser errichtet wurden. Der Holzeinschlag in den Solinger Wäldern war über die Zeit so stark angestiegen, dass schon im 17. Jahrhundert Klagen über den Mangel an Holz und Holzkohle laut wurden.
(Biologische Station Mittlere Wupper, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2018)
Internet
solingen-alpin.de: Geologischer Lehrpfad (abgerufen: 12.12.2019)
naturfreunde-nrw.de: Wanderkarte zum Willi-Lohbach-Weg (abgerufen: 12.12.2019)
naturfreunde-nrw.de: NaturFreunde NRW - Willi-Lohbach-Weg (abgerufen: 12.12.2019)