Das bauliche Ensemble am Kleinlegelbacher Woog ist außergewöhnlich gut und im weitgehend im Originalzustand erhalten. Der Woog ist gegenwärtig gefüllt. Prägnante Merkmale des Wooges sind die massive Mauerverstärkung des Dammes sowie die „klassische“ Bauweise und der Erhaltungszustand des Absperr- und Auslaufbauwerkes. Die Mauerverstärkung im Dammbereich besteht aus behauenem Sandstein. Das markante Absperr- und Auslaufbauwerk wurde aus mächtigen rechteckigen Sandsteinquadern errichtet. Der wasserstauende und ablassende Mechanismus ist teilweise erhalten geblieben. Erkennbar sind die wasserstauenden Holzbohlen, die einst mit einer Kurbel und einem Gewinde vertikal bewegt werden konnten. Kurbel und Gewinde sind nicht mehr erhalten, jedoch weist die Oberseite des Sandsteinbauwerkes Relikte der Gewindestangen auf.
Der sandsteingemauerte Grundablass mündet in einen mehrere Zehnermeter langen sandstein-begradigten Triftkanal. Dieser führt zu einem weiteren Durchlass, der wiederum in eine über zwei Meter abfallende Sohlrampe mündet. Der Kleinlegelbacher Woog war einst Teil der Holztrift am Legelbach. Erbaut wurde er 1853. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Der Legelbach besteht aus einem Hauptfließgewässer, das wahlweise als Legelbach oder Großer Legelbach bezeichnet wird, und aus dem einzigen nennenswerten Zufluss, dem Kleinen Legelbach. Der rund vier Kilometer lange Legelbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Länge des Kleinen Legelbachs beträgt rund einen Kilometer. Die Mündung des Legelbaches in den Speyerbach befindet sich rund 500 Meter westlich des Ortsrandes der Gemeinde Elmstein.
Funktion
Der Kleinlegelbacher Woog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Kennzeichen des Sammelwooges war der Aufstau von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Sammelwoog hatte ausschließlich die Funktion des Wasserstaus und der Wasserabgabe während der Holztriftereignisse. Entsprechend musste das Auslaufbauwerk dimensioniert werden.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)