Zur Synagogengemeinde Thür gehörten auch die Juden von Kottenheim; auch 1932 war Kottenheim angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 34 (1808), um 1880: 50 (1885), 1932: 19 / 22 (1925), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Schon Anfang 19. Jahrhunderts bestand eine Betstube. Um 1886 Bau einer Synagoge für die Juden von Thür und Kottenheim in Thür, die 1938 völlig zerstört wurde (Angaben vorab alle nach Reuter 2007).
Friedhof: Der Friedhof wurde um 1880 angelegt (so Reuter 2007, hingegen datiert de.wikipedia.org auf „um 1894“).
Auf den historischen Karten der für diesen Raum zwischen 1843 und 1878 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme findet sich der Begräbnisplatz noch nicht eingezeichnet (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht). Der Friedhof wurde in der NS-Zeit zerstört und die Grabsteine entfernt (www.alemannia-judaica.de und de.wikipedia.org).
Der frühere Begräbnisplatz liegt etwa einen Kilometer südlich der Ortschaft Thür, unmittelbar an der Landstraße L 113 in Richtung Welling. Der Friedhof ist von einer Hecke umgeben und durch eine gemauerte Pforte mit eisernem Tor frei zugänglich. Auf der Fläche des früheren Gräberfelds des erkennbar gepflegten Judenfriedhofs finden sich heute keine Grabsteine mehr (Begehung am 25.11.2018).
Der zentral aufgestellte Gedenkstein trägt unter einem Davidstern eine hebräische Inschrift für „Ihre Seelen seien eingebunden in den Bund des Lebens“, darunter steht der deutsche Text „Zum Gedenken / an die hier ruhen- / den jüdischen / Mitbürger von / Thür / u. / Kottenheim“.
Denkmalzone
Das Objekt „Jüdischer Friedhof südlich von Thür“ ist als Denkmalzone geschützt: „heckenumsäumtes Areal, kein Grabstein erhalten“ (Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2018/2021)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Jüdischer Friedhof Thür (abgerufen 03.12.2018)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Thür (abgerufen 03.12.2018)