Die Reste der Burganlage liegen westlich des Altenkremper Ortsteils Plunkau nahe der Plankau und erreichen einen erheblichen Umfang. Sie setzen sich aus insgesamt sieben Hügeln zusammen. Der größte Hügel hat einen Umfang von 60 mal 30 Meter, der kleinste einen Durchmesser von circa 10 Metern. Der archäologische Befund legt die Existenz einer Motte mit Vorburg nahe.
Eine Burg der Dänenzeit? In der Zeugenliste einer Urkunde von 1214 begegnet „Heinricus aduocatus de pluncowe“ – also Heinrich, Vogt von Plunkau. Die Erwähnung dieses Vogtes kann als Hinweis auf einen befestigten Verwaltungssitz im Ort Plunkau gelesen werden. Heinrich oder ein anderer Vogt von Plunkau begegnen in späteren Quellen nicht mehr. Augenfällig ist an der besagten Urkunde von 1214 nicht allein die Zeugenliste, sondern auch der Austeller: Albrecht von Orlamünde war Statthalter des dänischen Königs Waldemars II. in Nordelbien. In der Schlacht von Mölln unterlag er 1225 dem Holsteiner Grafen Adolf IV. und geriet in Gefangenschaft. Spätestens mit der Niederlage Waldemars II. gegen den Grafen in der Schlacht von Bornhöved 1227 wird Heinrich kein Vogt von Plunkau mehr geblieben sein. Weder aus der schriftlichen Überlieferung noch aus den archäologischen Überresten lässt sich erschließen, wann die Plunkauer Burg errichtet beziehungsweise wieder aufgegeben wurde.
(Frederic Zangel, Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, finanziert durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein, 2018)
Literatur
Lange, Ulrich (1974)
Grundlagen der Landesherrschaft der Schauenburger in Holstein [Teil 1]. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 99, S. 9-93. o. O.
Pelc, Ortwin: / Auge, Oliver (Hrsg.) (2015)
Burgen und Landesherrschaft in Schleswig-Holstein. In: Vergessenes Burgenland Schleswig-Holstein. Die Burgenlandschaft zwischen Elbe und Königsau im Hoch- und Spätmittelalter, (Kieler Werkstücke, Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte, 42.) S. 127-183. Frankfurt a.M. u.a..
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