Die Reste der mittelalterlichen Befestigung liegen nordwestlich des in der Frühen Neuzeit angelegten Gutes Schmoel. Auf eine dem Gut Schmoel vorangegangene Burg weist neben dem archäologischen Befund ein Gutsinventar von 1786 hin, das unter den Räumlichkeiten unter anderem eine Burgstube nennt.
Klaus Störtebecker auf Schmoel Die Befestigungsreste wurden von Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki in der im 19. Jahrhundert erschienenen Schleswig-Holsteinischen Topographie mit dem Seeräuber Klaus Störtebecker in Verbindung gebracht. Dieser soll dort eine Zeit lang auf einem steinernen runden Turm gelebt haben, der über einen Kanal an die Ostsee angebunden war. Für eine solche Sage liegen keine zeitgenössischen Belege vor. Störtebecker starb um 1400 in Hamburg.
Im Besitz der Reventlows Für diese Zeit liegen bezüglich Schmoel noch keine Schriftquellen vor. Kurz nach 1400 jedoch verkaufte der Ritter Grove Reventlow eine Rente aus Dorf und Hof Schmoel an das Lübecker Domkapitel. Bereits vor 1400 ist ein Besitz der Reventlows im Umfeld von Schmoel nachzuweisen. Der dortige Hof befindet sich auch im Lübecker Zehntregister von 1433. Im selben Jahr wird der Knappe Hartwich Reventlow, Grove's Sohn, mit diesem Wohnsitz genannt. In einer Urkunde des Bischofs von Lübeck wird er als Mitbesitzer angeführt. Auch 1447/48 wird Hartwich als Besitzer aufgeführt, nun in der Preetzer Klosterrechnung. Der Hof wird zudem 1488 im Kieler Varbuch genannt.
Über die Meinstorfs und Rantzaus zurück zu den Reventlows Zu Beginn des 16. Jahrhunderts sind Mitglieder der Familie Meinstorf als Besitzer des Schmoeler Hofes nachzuweisen. Katharina Meinstorf verkaufte den Hof allerdings nach dem Tod ihres Mannes an Hans Rantzau zu Neuhaus. Bei einer Erbteilung zwischen dessen Söhnen 1541 fiel der Hof Jasper Rantzau zu. Schmoel blieb bis Ende des 17. Jahrhunderts bei der Familie Rantzau. Auf der Rantzautafel ist der Schmoeler Hof deshalb in seinem Zustand zum Ende des 16. Jahrhunderts abgebildet. Um 1700 kam Schmoel wiederum zur Familie Reventlow.
Baubestand An heutigem Baubestand ist insbesondere das Ende des 17. Jahrhunderts errichtete repräsentative Torhaus hervorzuheben. Wirtschaftsgebäude, wie die Weizen- und die Haferscheune, entstammen der Zeit um 1700.
(Frederic Zangel, Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, finanziert durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein, 2018)
Literatur
Lafrenz, Deert (2015)
Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. Petersberg (2. korrigierte Auflage).
Schröder, Johannes von; Biernatzki, Hermann (1856)
Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck. Band 2. Oldenburg in Holstein.
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