Burgen von Strenglin bei Pronstorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Pronstorf
Kreis(e): Segeberg
Bundesland: Schleswig-Holstein
Koordinate WGS84 53° 58′ 38,28″ N: 10° 27′ 0,61″ O 53,9773°N: 10,45017°O
Koordinate UTM 32.595.106,46 m: 5.981.969,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.595.213,92 m: 5.983.924,56 m
Die Burgen von Strenglin liegen etwa einen Kilometer westlich dieses Pronstorfer Ortsteils unweit der Trave. Bei der größeren Anlage im Nordosten handelte es sich um einen slawischen Ringwall. Daran schloss sich im Südwesten eine kleinere Turmhügelburg an. Beide sind trotz jahrhundertelanger Nutzung als Weideland im Landschaftsbild noch gut zu erkennen. Aufgrund des Bewuchses gilt dies auch für das Luftbild.

Der slawische Ringwall
Der slawische Ringwall weist einen Durchmesser von 100-150 Metern auf und ist damit die größte einteilige slawische Anlage Ostholsteins. Der Höhenniveauunterschied zum umgebenden Gelände beträgt etwa zwei Meter. Die Lage des Torzugangs kann nicht genau lokalisiert werden. Nördlich des Ringwalls wurden in den 1930er Jahren Reste eines auf die Burg zulaufenden Knüppeldamms entdeckt. Im Norden war der Zugang zur Burg offenbar durch mooriges Gelände erschwert, im Süden schloss sich ein breiter, flacher Burggraben an. Zwar liegen Scherbenfunde durchaus vor, jedoch ist eine genauere Datierung aufgrund der geringen Fundmenge nicht möglich. Der im Nordosten gemachte Fund einer mittelalterlichen Scherbe aus dem 13./14. Jahrhundert weist bereits auf die spätere Nutzung der Burg.

Der mittelalterliche Turmhügel
Der Turmhügel mit 16-18 Metern Durchmesser schließt sich südwestlich an den Ringwall an. Der Burghügel ist nahezu zwei Meter hoch und von einem 5-8 Meter breiten Graben umgeben. Bei archäologischen Grabungen wurden 1960 unter anderem Dachziegelbrocken und ein gotischer Profil-Ziegelstein entdeckt. Gebäudefundamente konnten nicht erschlossen werden, jedoch der Fundamentgraben eines rechtwinkligen Gebäudes.

Möglicher historischer Hintergrund
Der Ort Strenglin wird bereits 1249 erwähnt, als Graf Johann I. unter anderem den dortigen Zehnten an den Bischof von Lübeck verpfändete. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Turmhügelburg in ihren Anfängen in gräflichem Besitz befand. Möglicherweise handelte es sich bei Strenglin um einen Vorgängerbau des Gutes Pronstorf. 1350 existierte in Pronstorf schriftlichen Quellen zufolge eine „curia“, also ein adliger Hof.

(Frederic Zangel, Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, finanziert durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein, 2018)

Literatur

Struve, Karl Wilhelm (1981)
Die slawischen Burgen. (Die Burgen in Schleswig-Holstein, 1.) Neumünster.
Vogel, Volker (1972)
Slawische Funde in Wagrien. Neumünster.

Burgen von Strenglin bei Pronstorf

Schlagwörter
Ort
23820 Pronstorf - Strenglin
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung

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„Burgen von Strenglin bei Pronstorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290015 (Abgerufen: 10. Dezember 2024)
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