Stauwehr Störkathen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Oeschebüttel, Störkathen
Kreis(e): Steinburg
Bundesland: Schleswig-Holstein
Koordinate WGS84 53° 58′ 48,59″ N: 9° 44′ 45,78″ O 53,98016°N: 9,74605°O
Koordinate UTM 32.548.926,02 m: 5.981.572,27 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.549.015,07 m: 5.983.526,08 m
  • Stauwerh Störkathen (2018)

    Stauwerh Störkathen (2018)

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  • Stauwehr Störkathen (2018)

    Stauwehr Störkathen (2018)

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  • Die begradigte Stör in der durch Wiesen geprägten Kulturlandschaft bei Störkathen  (2018)

    Die begradigte Stör in der durch Wiesen geprägten Kulturlandschaft bei Störkathen (2018)

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  • Stauwehr Störkathen (2018)

    Stauwehr Störkathen (2018)

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  • Das Stauwehr in Störkathen besteht aus zwei Strompfeilern und zwei Flügelmauern an den Ufern (2018).

    Das Stauwehr in Störkathen besteht aus zwei Strompfeilern und zwei Flügelmauern an den Ufern (2018).

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  • Der Uferbereich der Stör ist befestigt und gesichert; im Hintergrund der bewaldete Geestrücken (2018)

    Der Uferbereich der Stör ist befestigt und gesichert; im Hintergrund der bewaldete Geestrücken (2018)

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  • Stauwehr der Stör in Störkathen (2018)

    Stauwehr der Stör in Störkathen (2018)

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Objektbeschreibung
Das Stauwehr der Stör in Störkathen ist eine 1906 errichtete Anlage, mit dessen Hilfe der begradigte Lauf der Stör in Trockenperioden für die Landwirtschaft am Oberlauf entsprechend aufgestaut werden konnte. Es gehört zu eine Gruppe von Wasserbaumaßnahmen am Oberlauf der Stör aus den Jahren 1905 bis 1907. Damals hielt man Eingriffe in den natürlichen Lauf der Stör für erforderlich, nachdem häufige Hochwasser des stark mäandrierenden Flusses zu massiven Schäden in der Landwirtschaft geführt hatten. Neben der direkten Bedrohung durch Hochwasser gab es für die Landwirtschaft durch den über die Ufer tretenden Fluss noch eine weitere indirekte Gefahr. Die Abwässer der Lederindustrie aus Neumünster führten in erheblichem Maße Milzbranderreger mit sich, die über das Gras auf den Überschwemmungsflächen durch das Vieh aufgenommen wurden. Allerdings konnte auch die vorgenommene Begradigung hieran zunächst nichts Entscheidendes ändern. Zwischen 1905 und 1925 verloren die Landwirte oberhalb von Kellinghusen noch 1.300 Tiere durch Milzbrand. Auch das Stauwehr ist rückblickend als Fehlinvestition zu bewerten, es wurde für seinen eigentlichen Zweck fast nie verwendet.

Kulturlandschaftlicher Bezug
Das Störstauwehr in Störkaten ist ein wichtiges, die Kulturlandschaft prägendes Kulturdenkmal des Wasserbaus zu Beginn des 20. Jahrhundert. Es steht zudem für den menschlichen Wunsch dieser Epoche, die Wasserstände beliebig nach eigenen Erfordernissen regulieren zu können, auch wenn der Bedarf objektiv gar nicht gegeben war.

Entstehungsgeschichte
Aufgrund starker Überflutungen und einer Missernte im Jahr 1888 trat eine Gruppe von 20 Landwirten an die preußischen Behörden heran, die in ihrem Oberlauf stark mäandrierende Stör begradigen zu lassen. Zusätzlich sollten auch Staumöglichkeiten geschaffen werden, damit das dann schneller abfließende Wasser bei Trockenheit zurückgestaut werden konnte. Die Wünsche der Landwirte wurden 17 Jahre später umgesetzt. Neben der Begradigung zwischen Sarlhusen und Kellinghusen wurden auch drei Stauwehre mit den geforderten Funktionen errichtet. Außerdem wurde für den Bau des Stauwehrs bei Störkathen die Stör an dieser Stelle bewusst verbreitert, da jegliche unbeabsichtigte Stauwirkung, wie schon durch die Strompfeiler im Flussbett, bei Hochwasser vermieden werden sollte. Die neue Breite wurde so gewählt, dass abzüglich der Breite von Strompfeilern und Flügelmauern der normale Regeldurchflussquerschnitt erhalten blieb. Daher erhielten die drei Durchlässe jeweils einen Durchflussquerschnitt von 3,30 x 2,50 Metern. Diese Verbreiterungen des Flusses sind allerdings heute nicht mehr erkennbar. Vielmehr hat der Fluss inzwischen in etwa wieder die gleiche Breite wie zur Bauzeit des Wehres 1906. Vermutlich sind die damals üblichen Uferbefestigungen mit Steinen und einer Berme (Absatz) am Uferrand durch Erosion und/oder spätere Wasserbaumaßnahmen zerstört worden.

Baubeschreibung
Das Stauwehr in Störkaten besteht aus zwei Strompfeilern und zwei Flügelmauern an den Ufern. Diese Bauteile wurden aus dunkelrotem, hart gebrannten Ziegelmauerwerk und einem hydraulischem Kalkmörtel oder Kalkzementmörtel hergestellt. Gemäß der Baupläne von 1906 wurde die Sohle aus Beton mit einer Ziegelrollschicht erbaut. Diese Konstruktion ist gegen eine Unterspülung und Auskolkung mit einer hölzernen Pfahlschürze gesichert worden. Im Oberbau bestehen die eigentlichen Sperranlagen aus drei hölzernen Doppelschütztafeln. Die Tafeln sind mit stählernen U-Profilen am Mauerwerk befestigt und wurden mit Hilfe von drei handgetriebenen Schneckengetrieben über Hubzahnstangen bewegt. Dadurch konnte der Durchfluss der Stör entsprechend reguliert werden. Die Stauhöhe ließ sich von 0,8 bis 2,00 Meter einstellen. Zur Bedienung der Schneckengewinde und zum Überqueren des Bauwerkes und damit auch des Flusslaufes wurde zusätzlich ein 1,60 Meter breiter Bohlenweg auf dem Wehr verlegt. Dieser ist auf zwei den Fluss überspannenden und auf dem Mauerwerk aufbauenden Stahlträgern befestigt. Der Weg war durch einen heute nicht mehr vorhandenen Handlauf abgesichert.

Baukultureller Wert
Das Bauwerk ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. Der besondere Wert ergibt sich aus seiner geschichtlichen, technischen und kulturlandschaftsprägenden Bedeutung. Zudem diente es jahrzehntelang Radfahrern und Fußgängern als Brücke über die Stör und war insoweit auch für die Verbindung nach Rosdorf wichtig. Weiterhin war das Stauwehr ein wichtiger Bezugspunkt für den Anglerverein aus Kellinghusen, der mit viel Engagement die Zuwegungen freihielt. Somit ist es auch soziokulturell erhaltenswert.

Lage und Anfahrt
Aus Richtung Süden kommend, kurz vor Ortsbeginn die Dorfstraße nach links in einen Feldweg verlassen. Nach ca. 450 Metern wird das Stauwehr erreicht. Das Wehr ist mit Zäunen abgesperrt und kann daher nicht betreten werden.

(Jana Frank (www.agil-online.de), erstellt im Auftrag der Arge Maritime Landschaft Unterelbe in Kooperation mit dem Kreis Steinburg, dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) und der Lise-Wielatt Münster-Stiftung. Gefördert von der Metropolregion Hamburg, 2018)

Internet
vdsa-kellinghusen.de: Verein der Sportangler Kellinghusen (abgerufen am 21.11.2018)

Literatur

Kreisausschuss von der Heimatbuch-Kommission (Hrsg.) (1925)
Heimatbuch des Kreises Steinburg. Band 2. Glückstadt.

Stauwehr Störkathen

Schlagwörter
Ort
25548 Störkathen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG SH 2015 (in Denkmalliste eingetragen)
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1906

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stauwehr Störkathen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290013 (Abgerufen: 26. April 2024)
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