Der noch heute gefüllte Woog wird im topographischen Kartenwerk als „Melkenplätzer Weiher“ geführt, in anderen Publikationen wird er als „Mölkenplätzer Klause“ oder „Melkerplätzel“ bezeichnet.
Funktion
Die Funktion des Peterswooges im System der Holztrift war die eines Sammelwooges. In ihm sollten möglichst große Mengen an Wasser in Quellnähe bzw. am Oberlauf des Triftbaches aufgestaut werden. Ein Sammelwoog konnte ausschließlich Wasser stauen oder wurde zusätzlich zum Holzscheittransport genutzt. Entsprechend musste das Auslaufbauwerk dimensioniert sein. Der Peterswoog wurde auch zum Abtransport von Holzscheiten zusammen mit dem aufgestauten Woogwasser genutzt.
Der Wasserstau wurde durch einen Damm gewährleistet, der mit Erdaufschüttung und Mauerverstärkung heute noch vorhanden ist. Das Absperr- und Auslaufbauwerk bestand aus dem regionstypischen, noch heute erhaltenen, rechteckigen Sandsteinquader-Überbau. Der Durchlass hatte einer Breite von über einem Meter, um Wasser und Holz ablassen zu können. Die Sperr- bzw. Auslaufvorrichtung bestand aus Holzbohlen, die mittels eines Gestänges mit Spindel und Kurbel nach oben angehoben werden konnte. Das Gestänge war senkrecht in den Sandsteinquader-Überbau eingelassen, was ebenfalls heute noch erkennbar ist.
Nähere Umgebung des Wooges
Ursprünglich wurden in unmittelbarer Nachbarschaft zum Peterswoog zwei weitere, „Speiseweiher“ genannte, Wooge angelegt, um quellnah eine möglichst große Menge Wasser stauen zu können. Von diesen beiden Speiseweihern ist heute noch ein geringfügig gestauter Woog südöstlich des Peterswooges, in einem Seitental gelegen, erkennbar. Der teilgefüllte Woog besitzt noch bauliche Reste des Absperrbauwerkes, jedoch nicht mehr den prägnanten Sandsteinquader-Überbau. Der geringe Wasserabfluss mündet in den Peterswoog.
Am Peterswoog und seinen Speiseweihern liegt eine großflächige Wegspinne, an der drei gut ausgebaute Forstwirtschaftswege aufeinander treffen. Noch heute wird diese großzügige Fläche, wie auch bereits zur Zeit der Holztrift im 19. Jahrhundert, naheliegenderweise als Holzsammelplatz („Holzbollerplatz“) genutzt. Sie steht möglicherweise auch im Zusammenhang mit der Bezeichnung des Peterswooges als Melkenplätzer Weiher. Die Viehhaltung (Kuh, Schaf, Ziege) war in früheren Zeiten in großflächigen Tallagen im Pfälzerwald durchaus üblich.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)