Die Burg von Vellin lag zwischen Fassendorf und Middelburg, etwa einen halben Kilometer nördlich des Ihlensees. Der archäologische Befund weist auf einen ovalen Burgplatz hin mit einem Durchmesser von 22–25 Metern und einem Graben, der über sechs Meter breit und nahezu drei Meter tief war. In der schriftlichen Überlieferung wird der Begriff des Hofes verwendet.
Hinweise auf mögliche niederadlige Besitzer Die ursprünglichen Besitzer des Gutes bleiben unklar. 1358 begegnet ein Gottschalk von Vellin in einer Urkunde, dessen Familie mit dem Gut in Verbindung gestanden haben könnte.
Übergang in gräflichen Besitz 1384 gestattete der Lübecker Bürger Hans von dem Horne dem Grafen Adolf VII. von Holstein den Wiederkauf des Hofes Vellin („houe to Vellyn“) und des Dorfes Fassendorf mit allem Zubehör. Der Hof wird also an den Bürger verkauft worden sein.
Übergang in geistlichen Besitz Offensichtlich wurde die 1384 vertraglich vereinbarte Möglichkeit des Rückkaufs genutzt. 1386 verkaufte Graf Adolf Vellin und das Dorf Fassendorf an den Lübecker Domherrn Jakob Krumbek. In der entsprechenden Urkunde wird auch eine zum Hof gehörende Mühle genannt. Zudem sagt Adolf für sich und seine Nachfolger zu, die Rechte des Käufers und seiner Nachfolger nicht in Frage zu stellen. Nach der testamentarischen Verfügung Jakob Krumbeks zur Gründung des Klosters Ahrensbök ging Vellin in die Ausstattung des Klosters mit ein. Erwähnung finden wiederum ein Hof und eine Mühle.
Verpfändung an Bürger Lübecks 1398 wird das Eigentumsrecht des Klosters Ahrensbök an der „curia Vellin cum molendino“, also am Hof Vellin mit der Mühle, sowie am Dorf Fassendorf bestätigt. Hof und Mühle waren laut einem Eintrag im Lübecker Niederstadtbuch an Paul Kynt verpachtet. Eine Befestigung dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr bestanden haben.
(Frederic Zangel, Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, finanziert durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein, 2018)
Literatur
Hofmeister, Hermann (1917)
1. Gebiet der Freien und Hansestadt Lübeck. 2. Fürstentum Lübeck. (Die Wehranlagen Nordalbingiens. Zusammenstellung und Untersuchung der urgeschichtlichen und geschichtlichen Burgen und Befestigungen, 1.) Lübeck.
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