Die Weide ist ein teilweise noch erhaltener Kupferhof, der um 1615 von Simon Lynen errichtet wurde (www.stolberg-abc.de, Weide). Seine Frau Johanna war die Enkelin von Leonard Schleicher, der schon einige Jahre zuvor die ersten Kupferhöfe im Stolberger Vichtbachtal gegründet hatte (Schreiber und Schreiber 2012).
Geschichte des Hofes und seiner Bewohner Der Kupferhof Weide wurde als geschlossene und verteidigungsfähige Anlage erbaut. Diese Architektur gilt als typisches Merkmal der Kupferhöfe aus dem frühen 17. Jahrhundert (vgl. z.B. Kupferhof Schart), da aufgrund politischer Unruhen und noch dünner Besiedelung verteidigungsfeste Höfe benötigt wurden (www.stolberg-abc.de, Unterstadt). Seit Gründung dieses Kupferhofes wurde hier Messing produziert; die Verarbeitung des Metalls erfolgte in den umliegenden Kupferhämmern und -mühlen.
Aus einer Urkunde geht hervor, dass 1723 einer der Erben von Lynen die Wiese an das Ehepaar Peltzer verkauft hatte (www.stolberg-abc.de, Weide). Sie und ihr Sohn bauten die Hofanlage mehrfach um und erweiterten sie. Sie blieb bis zum Jahr 1805 im Familienbesitz, wurde dann aber wegen mangelnder wirtschaftlicher Umsätze an Matthias Leonhard Schleicher verkauft (de.wikipedia.org). Unter Leitung von Matthias Schleicher erlebte der Kupferhof einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1836 erhielt man vom Preußischen Finanzministerium die Konzession, in der Weide eine Messinghütte mit acht Öfen und den entsprechenden Gießvorrichtungen zu errichten (ebd.).
Eine zeitgenössische Umgestaltung des Hofes fand Ende des 19. Jahrhunderts durch Emil Schleicher statt. Dabei wurden einige der Produktionsgebäude zu Arbeiterwohnungen umgebaut und das Herrenhaus sowie der Torbogen mit damals modernen Verzierungen bestückt (ebd. und www.stolberg-abc.de, Unterstadt). Im Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus durch Phosphorgranaten vollständig zerstört; die Nebenhäuser haben den Krieg nahezu unbeschadet überstanden. Anstelle des Herrenhauses wurde, ebenfalls in dem typischen Bruchstein, ein neues Wohnhaus errichtet.
Heute befinden sich in allen Gebäuden des ehemaligen Kupferhofes Wohnungen.
Baudenkmal Im Jahr 1986 wurde er als Baudenkmal in die Denkmalliste eingetragen (Baudenkmalliste Stolberg, Denkmallisten-Nr. 262/13/37/-/310, www.stolberg.de).
Internet www.stolberg-abc.de: Weide (abgerufen 06.11.2018) www.stolberg-abc.de: Die Unterstadt, vom Untersten Hof zum Rosental (abgerufen 06.11.2018) de.wikipedia.org: Kupferhof Weide (abgerufen 06.11.2018) www.stolberg.de: Stolberg, Liste der Baudenkmäler (Stand: März 2015, PDF-Datei, 74 kB, abgerufen 06.11.2018)
Literatur
Schreiber, Helmut; Schreiber, A. Katharina (2012)
Werden und Wachsen, Handel und Wandel in Stolbergs Mitte. Teil 1: Die Burg und die Altstadt am Fuße des Burgfelsens. (Beiträge zur Stolberger Geschichte 29.) Stolberg (Rhld.).
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