Das Missionskreuz erreicht etwa 3 Meter Höhe. Es steht auf einer Bodenplatte, die teilweise im Erdreich versenkt ist. Darüber befindet sich der Tischsockel, der mit einer stilisierten Kartusche (Zierrahmen) an der Vorderseite versehen ist. Die Ränder des Tisches sind abgefast. In der Mitte sitzt eine Plakette mit der Aufschrift: „Mission zu Labach, abgehalten durch Kapuziner vom 26. Januar bis 2. Februar 1902“. Die Plakette ist am unteren Ende mit einer Art Lorbeerkranz verziert. Oberhalb sitzen zwei Knöpfe, die eine Ziergirlande tragen. Diese Stilelemente passen zur Entstehungszeit und sind dem Historismus zuzuordnen. Insgesamt handelt es sich wohl um ein älteres Kreuz, das als Missionskreuz wiederverewendet wurde. Der Unterbau des Kreuzes besteht aus gekehlten gotischen Altarplatten (die untere vom Hochaltar, die obere vom Seitenaltar; die letztere enthält noch das Reliquiengrab (Kunstdenkmäler, S. 721). Der Korpus ist im Typus des 18. Jahrhunderts gestaltet (Kunstdenkmäler, S. 721).
Der Tisch wird von einem zweifach zurückspringenden Aufsatz abgedeckt. An diesem Aufsatz befindet sich ein Totenkopf, der ein Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens ist. Aus dem Aufsatz steigt der Kreuzesstamm empor. Der Christuskörper ist kontrastreich aus Stein gearbeitet. Oberhalb des Querbalkens sitzt ein kleiner Balken, der wohl ehemals eine Inschrift trug (vermutlich INRI), die nicht mehr aufzulösen ist.
Auf der Nordseite und der Südseite des Sockels sind ebenfalls Inschriften (ohne jegliche Verzierung) eingemeißelt. Auf der Südseite geht es wohl um den Stifter des Kreuzes, auf der Nordseite wird das Thema Ablass behandelt. Beide Inschriften sind kaum noch zu entziffern.
Die Errichtung von Missionskreuzen war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Mittel, um an durchgeführte Volksmissionen zu erinnern, siehe auch: Missionskreuz Alsterweiler. Sie hatten die Erneuerung des gemeindlichen Lebens und die Bekehrung des Volkes zum christlichen Glauben zum Ziel. Die Missionen dauerten mehrere Tage bis Wochen an und wurden zunächst meistens von Jesuiten durchgeführt. Später schlossen sich auch andere Orden diesem Brauchtum an. In der Regel handelte es sich bei der Mission um die Veranstaltung von Messen, Predigten oder auch Beichten.
In der Gemeinde Labach wurde diese Aufgabe im Jahre 1902 von Kapuzinern durchgeführt, einer Glaubensgemeinschaft (Bettelorden der Franziskaner), der eine besondere Nähe zum einfachen Volk und zu den Armen zugesprochen wird.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd 2018)