Limeswachtturm Wp 4/11 und Kleinkastell Ockstädter Wald

Erdkastell Ockstädter Wald

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Friedberg (Hessen)
Kreis(e): Wetteraukreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 19′ 10,66″ N: 8° 38′ 17,99″ O 50,31963°N: 8,63833°O
Koordinate UTM 32.474.252,52 m: 5.574.231,87 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.474.316,98 m: 5.576.022,38 m
  • Der heutige Zugang zum Inneren des Kastells Ockstädter Wald bei Friedberg in Hessen (2018)

    Der heutige Zugang zum Inneren des Kastells Ockstädter Wald bei Friedberg in Hessen (2018)

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  • Erdkastell Ockstädter Wald (2018)

    Erdkastell Ockstädter Wald (2018)

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  • Der Standort des Wachtturmes im Inneren des Kastells Ockstädter Wald bei Friedberg in Hessen (2018)

    Der Standort des Wachtturmes im Inneren des Kastells Ockstädter Wald bei Friedberg in Hessen (2018)

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Die fast quadratische Anlage des Kleinkastells am baumbestandenen Westhang des Kuhkopfs hat eine Fläche von etwa 50 Meter mal 58 Meter mit abgerundeten Ecken. Den Zugang bot ein einzelnes Tor mittig in der Ostseite, das zum Provinzinneren wies. Hinter einem 5,5 Meter breiten und 2,3 Meter tiefen Spitzgraben war ein heute fast nicht mehr zu erkennender Erdwall angeschüttet worden. Einen weiteren Ausbau der Wallanlage in Holz oder Stein hat es nie gegeben. Ob eine von ihrer Höhe her nicht über die Wallkrone hinausreichende Erdanschüttung in der Südwestecke tatsächlich von einem Turm stammt, bleibt zweifelhaft. Da Hinweise auf eine Innenbebauung ebenfalls fehlen und mehrere Turmeinbauten den Innenbereich der Anlage störten, dürfte dieses Erdkastell nur kurzfristig belegt gewesen sein. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Erdkastell um den Vorgänger der Kapersburg, worauf einige im Zweiten Weltkrieg verlorene Funde hindeuten.

Die Turmbauten
In der Nordwestecke dieses Kleinkastells fanden sich zwei Turmbauten. Von dem älteren Holzturm, der 32,5 Meter hinter dem hier einen einspringenden Winkel bildenden Palisadengräbchen lag, wurde der im gewachsenen Boden drei Meter breite Spitzgraben angeschnitten. Mit einem Grundriss von 12 mal 13,5 Metern bildete er einen in Nord-Süd-Richtung leicht gelängten Kreis. Die während der Ausgerabungen hier dokumentierten großen Pfostenlöcher weisen auf einen ersten hier errichteten Holzturm hin, der später durch einen an gleicher Stelle errichteten Steinbau von 5,1 Metern mal 4,65 Metern Größe abgelöst wurde. Seine 75 Zentimeter breiten, stark vermörtelten Fundamente waren an den Außen- und Innenseiten zusätzlich mit einem 20 Zentimeter breiten Sockel verstärkt. Der Turm war 62 Metern hinter dem Limesverlauf errichtet worden.
Ungefähr in der Mitte des Erdkastells fanden sich die Fundamente eines zweiten Steinturms mit einer Innenfläche von etwa 6 mal 7 Metern, einem sechseckigen Grundriss und starken Bruchsteinmauern von 1,05 Metern Breite. Im Erdgeschoss war kein Zugang erkennbar, so dass der Eingang - wohl über eine Leiter - im ersten Geschoss angenommen werden kann.

Anfahrt
Die kürzeste Route folgt vom Parkplatz an der Forsthausstraße etwa 650 Meter östlich von Pfaffenwiesenbach dem Wanderweg Taunushöhenweg für 620 Meter. Biegen Sie nach Südosten ab, um auf dem Taunushöhenweg zu bleiben und folgen Sie diesem für weitere 820 Meter. Hier stößt er auf den Limeswanderweg, dem Sie für 430 Meter in südliche Richtung folgen. Die Reste des Kleinkastells befinden sich etwa 60 Meter östlich des Weges.

(Margot Klee, hessenARCHÄOLOGIE, 2018)

Literatur

Fabricius, Ernst (1936)
Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches Abt. A Band II. Die Wetteraulinie vom Köpperner Tal bei der Saalburg bis zum Main bei Gross-Krotzenburg. Berlin/Leipzig.
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Landesamt für Denkmalpflege Hessen; Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2003)
Der Obergermanisch-Raetische Limes / Upper German-Raetian Limes. Antrag zur Aufnahme als Welterbe / Nomination for Inclusion on the World Heritage List. Stuttgart.
Scholz, Marcus (2006)
Keramik und Geschichte des Kastells Kapersburg. eine Bestandsaufnahme. In: Saalburg-Jahrbuch 52/53, 2002/2003, S. 9 – 282. Mainz/Bad Homburg v.d.H..

Limeswachtturm Wp 4/11 und Kleinkastell Ockstädter Wald

Schlagwörter
Ort
61191 Rosbach - Ober-Rosbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG Hessen
Fachsicht(en)
Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 150, Ende nach 260

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Margot Klee: „Limeswachtturm Wp 4/11 und Kleinkastell Ockstädter Wald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-284583 (Abgerufen: 16. März 2025)
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