Der heutige, verhältnismäßig gradlinige Verlauf des Rheins ist eine relativ junge Erscheinung. Ursprünglich suchte sich der breite Strom immer wieder neue Wege und ließ dadurch zahlreiche Schlingen und Mäander entstehen. Auch im Bereich Leverkusens hatte der Fluss einmal einen anderen Lauf. In der Folge finden sich im Erdreich unter den angrenzenden Ortsteilen Hitdorf und Rheindorf große Kies- und Schotterbestände. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese in großem Stil abgegraben. Diverse Seen, die sich wie Perlen auf einer Schnur aneinander reihen, sind die Überreste dieser Tätigkeiten.
Mit nur etwa drei Hektar Gesamtfläche gehört der Krahpulsee zu den kleinen dieser ehemaligen Kiesgruben auf Leverkusener Stadtgebiet. Strenggenommen handelt es sich sogar um zwei, durch eine schmale Landbrücke getrennte, Abgrabungsgewässer. Dieser trennende Sanddamm ist ebenso wie Sandaufschüttungen im Norden des Gewässers als Sandtrockenrasen definiert. In den wenigen flachen Uferbereichen wächst Schilf und Röhricht sowie Brombeere, Strauchweide und Ginster. Aufgrund ihrer Historie weisen die Kiesgruben aber größtenteils steil abfallende Uferbereiche auf.
Obwohl es sich beim Krahpulsee um ein künstlich entstandenes Gewässer handelt, wurde es 1986 aufgrund seiner Bedeutung für die Natur unter Schutz gestellt. Nach Abschluss der Grabungstätigkeiten, hatte man den See der Natur überlassen und eine Entwicklung hin zu einem natürlichen Lebensraum angestrebt. Vergleichbare Stillgewässer mit Steilufern werden immer seltener, sodass der Krahpulsee zu einem bedeutenden Lebensraum geworden ist. So finden sich auf der Fläche des kleinen Schutzgebiets zahlreiche Frösche und Molche, verschiedene Heuschrecken- und Schmetterlingsarten sowie diverse Vögel.
(Biologische Stationen im Rheinland, NABU Leverkusen - Köln, 2019)
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