Steinbruch Schümmerich 1 bei Lindlar

Steinbruch Schümmerich-Bolzenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Lindlar
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 00′ 32,57″ N: 7° 22′ 40,36″ O 51,00905°N: 7,37788°O
Koordinate UTM 32.386.201,69 m: 5.652.083,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.596.746,44 m: 5.653.557,26 m
  • Geburtshelferkröte im Steinbruch Bolzenbach (2018)

    Geburtshelferkröte im Steinbruch Bolzenbach (2018)

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  • Exmoor-Pony im Steinbruch Bolzenbach (2015)

    Exmoor-Pony im Steinbruch Bolzenbach (2015)

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  • Exmoor-Pony im Steinbruch Bolzenbach (2015)

    Exmoor-Pony im Steinbruch Bolzenbach (2015)

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  • Gelbbauchunke (2015)

    Gelbbauchunke (2015)

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  • Gelbbauchunke in Mini-Tümpel (2018)

    Gelbbauchunke in Mini-Tümpel (2018)

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  • Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

    Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

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  • Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

    Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

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  • Halden im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

    Halden im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach. (2018)

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  • Der kleine Abbaukessel im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach 1. (2018)

    Der kleine Abbaukessel im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach 1. (2018)

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  • Laderampe im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach 1. (2018)

    Laderampe im Steinbruch Schümmerich Bolzenbach 1. (2018)

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Das ausgedehnte rechteckige Bruchareal besitzt eine Fläche von 230 x 160 Metern. Ursprünglich von der Bergischen Grauwacke-Industrie Heinrich Meurer & Sohn, Lindlar, betrieben, wird das Areal bis 2012 von Hans-Josef „Jupp“ Fischer genutzt. Seine Tätigkeit als sogenannter Steinhauer ist in einer Episode der Dokumentarfilmreihe „Der Letzte seines Standes“ festgehalten.

An der nördlichen Ausfahrt des Bruchs hat sich die ehemalige Laderampe erhalten. Der Abtransport erfolgte per LKW über den Ort Schümmerich nach Lindlar. Heute sind noch zwei, gegen den leicht nach Süd ansteigenden Hang, angelegte Abbaufronten identifizierbar. In den beiden Abbaukesseln (60 x 50 Meter und 60 x 30 Meter) stehen kleine Teiche. Vor den Brüchen erstrecken sich eine breite Zone aus Abraum und Schutthalden.

Im Jahr 1993 wurde der ehemalige Steinbruch unter anderem aufgrund des Vorkommens der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) unter Naturschutz gestellt, die hier einen idealen Lebensraum vorfindet. Der Name Geburtshelferkröte weist auf ihr besonderes Fortpflanzungsverhalten hin: Die Männchen wickeln sich nach der Paarung mit dem Weibchen die befruchteten Eier um die Hinterbeine. Ein Männchen kann dann bis zu drei Laichschnüre von verschiedenen Weibchen tragen. Sind die Eier fertig entwickelt, sucht das Männchen einen Tümpel auf. Dort schlüpfen die Kaulquappen dann nach kurzer Zeit aus den Eihüllen. Die Geburtshelferkröte wird aufgrund ihrer glockenähnlichen Rufe im Bergischen auch Glockenfrosch oder Steinklimper genannt. Diese ca.5,5 cm kleine Amphibienart versteckt sich tagsüber nahe der vegetationsarmen Tümpel in den Spalten der angrenzenden vegetationsfreien, lockeren Schutt- bzw. Schotterbereiche.

Aus diesem Grund werden im Steinbruch Bolzenbach seit einigen Jahren Exmoor-Ponys zur Beweidung eingesetzt. Diese verbeißen Gehölze, sorgen durch ihren Huftritt für offene Schotterflächen und verhindern das Zuwachsen des Geländes mit Brombeere. Exmoor-Ponys gehören zu den ältesten und ursprünglichsten Pferderassen Europas und leben auch heute noch halbwild in den Mooren Südwestenglands. Sie gehören zu den bedrohten Tierarten – 2010 wurde der weltweite Bestand auf etwa 800 Tiere geschätzt. Aufgrund ihrer Robustheit und Genügsamkeit eignen sich Exmoor-Ponys sehr gut für Beweidungsprojekte dieser Art.

Für eine weitere kleine Amphibienart wurden von der Biologischen Station Oberberg in diesem Steinbruch Kleinsttümpel angelegt. Die Gelbbauchunke verdankt ihren Namen ihrer äußeren Erscheinung mit der gelb-schwarz gemusterten Unterseite. Bei Bedrohung zeigt sie in einer sogenannten Kahnstellung – ihre auffällige Bauchbemusterung und verschreckt so die Angreifer. Das Muster ist bei jeder Unke individuell ausgeprägt – ähnlich einem Fingerabdruck. Dank ihrer lehmfarbenen Oberseite schwimmt sie jedoch meist bestens getarnt in kleinen Tümpeln. Durch den Rückgang geeigneter Lebensräume ist die Gelbbauchunke in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht.

Einzelbefunde
Laderampe LR 1

Datierung: ab ca. 1950 bis 2013
Betreiber: Bergische Grauwacke-Industrie Meurer & Sohn, Lindlar; Hans-Josef „Jupp“ Fischer, Lindlar
Heutiger Zustand: Halden verbuscht und bewaldet, Bruchkessel offen.

(Jörn Kling, ergänzt von Frederik Grundmeier & Biologische Station Oberberg im Rahmen des LVR-Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft: STEINland“, 2018)

Internet
biostationoberberg.de: Biologische Station Oberberg (abgerufen 23.05.2018)
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Steinbruch Bolzenbach (GM-040) im Fachinformationssystem des LANUV NRW (abgerufen am 21.02.2019)

Steinbruch Schümmerich 1 bei Lindlar

Schlagwörter
Ort
51789 Lindlar
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1950, Ende 2013

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Jörn Kling (2018), Frederik Grundmeier & Biologische Station Oberberg (2018): „Steinbruch Schümmerich 1 bei Lindlar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-276860 (Abgerufen: 26. April 2024)
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