Geschichtlicher Hintergrund
Vermutlich handelt sich bei besagtem König um Sven Gabelbart, der einen Gefolgsmann mit dem Namen Skarthi verloren hat. Dass der König persönlich als Steinsetzer genannt wird, ist eine hohe Auszeichnung für Skarthi und deutet auf eine Freundschaft zwischen dem König und seinen Krieger hin.
An der gleichen Fundstelle befanden sich einmal drei dicht beieinander liegende Grabhügel. Nur der sogenannte Skarthehügel wurde zum Teil wieder rekonstruiert. Der ehemals ca. 2 Meter hohe Hügel mit einem Durchmesser von 16–18 Metern war 1888 ausgegraben worden. In diesem wurde ein Eichenholzsarg von 2 Meter Länge und ca. einem halben Meter Breite gefunden. Das Skelett des Verstorbenen war jedoch nicht mehr gut erhalten.
Die Runensteine von Haithabu
In der Umgebung von Haithabu wurden fünf Runensteine (Skarthi-Stein, der große und der kleine Sigtrygg-Stein, der Erik-Stein und der Schleswiger Domstein) gefunden, die vom Leben einzelner bedeutender Männer berichten, die vor mehr als tausend Jahren mit dieser Stadt in Verbindung standen.
Auch auf Holz, Knochen oder Schmuckgegenständen wurden Runenritzungen identifiziert, jedoch bieten die Steine durch ihre vergleichsweisen langen Texte die ausführlichsten Informationen. Bevor mit der Christianisierung die lateinischen Buchstaben in den nordischen Ländern Einzug hielten, schrieb man auf Stein, Holz, Knochen und Metall in der heute so genannten Runenschrift. Das Wort „Rune“ ist eine Neubildung aus dem 17. Jahrhundert, bedeutet „Geheimnis“ und ist etymologisch mit „raunen“ verwandt. Wegen des harten Materials mussten die Zeichen geritzt oder geschlagen werden, was die sehr kantige Form der Runden bedingt.
Nach den ersten sechs der insgesamt 16 Zeichen nennt man die Runenschrift der Wikingerzeit das „Jüngere Futhark“. Schreiben konnten nur wenige Menschen, so dass sich die so genannten Runenmeister häufig selbstbewusst mit ihrem Namen auf dem Stein verewigten, den sie für ihren Auftraggeber schlugen.
In Skandinavien existieren heute noch über 3.000 Runensteine, der Großteil von ihnen in Schweden.
(Birte Anspach, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, finanziert vom Förderverein des Amtes Haddeby in Zusammenarbeit mit dem Verein für Busdorfer Geschichte, 2017)
Internet
www.alsh.de: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein - Welterbeantrag Haithabu und Danewerk (abgerufen 31.05.2017)
www.haithabu-danewerk.de: Haithabu und Danewerk (abgerufen 18.09.2017)
www.schloss-gottorf.de: Wikinger Museum Haithabu (abgerufen 18.09.2017)