Skarthi-Stein

Runenstein von Haithabu

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Busdorf
Kreis(e): Schleswig-Flensburg
Bundesland: Schleswig-Holstein
Koordinate WGS84 54° 29′ 17,28″ N: 9° 32′ 46,2″ O 54,48813°N: 9,54617°O
Koordinate UTM 32.535.380,68 m: 6.037.971,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.535.463,11 m: 6.039.947,19 m
  • Der Skarthi-Stein (Kopie) mit dem sogenannten Skarthehügel im Hintergrund (2007)

    Der Skarthi-Stein (Kopie) mit dem sogenannten Skarthehügel im Hintergrund (2007)

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  • Kopie des großen Sigtrygg-Steins im Gelände in der Nähe der Brücke zwischen dem Haddebyer und Selker Noor (2007)

    Kopie des großen Sigtrygg-Steins im Gelände in der Nähe der Brücke zwischen dem Haddebyer und Selker Noor (2007)

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  • Kopie des Domsteins im Stadtmuseum Schleswig

    Kopie des Domsteins im Stadtmuseum Schleswig

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  • Kopie des Erik-Steins im Gelände (2017)

    Kopie des Erik-Steins im Gelände (2017)

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  • Der kleine Sigtrygg-Stein im Wikinger Museum Haithabu

    Der kleine Sigtrygg-Stein im Wikinger Museum Haithabu

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In unmittelbarer Nähe zum Fundplatz seines Originals am Fuße eines Grabhügels steht heute die 1,73 Meter hohe Kopie des Skarthi-Steins. Der aus rötlichem Granit bestehende Originalstein wurde 1857 gefunden und befindet sich nun im Wikinger Museum Haithabu. Auf dem Stein befinden sich fünf senkrecht angeordnete Inschriftzeilen in Runen. Die Übersetzung lautet: „König Sven setzte diesen Stein nach Skarthi, seinem Gefolgsmann, der nach Westen gefahren war, aber nun den Tod fand bei Haithabu“. Runensteine dienen der Erinnerung an Verstorbene oder im Krieg Gefallene, die einer sozialen Elite angehörten.

Geschichtlicher Hintergrund
Vermutlich handelt sich bei besagtem König um Sven Gabelbart, der einen Gefolgsmann mit dem Namen Skarthi verloren hat. Dass der König persönlich als Steinsetzer genannt wird, ist eine hohe Auszeichnung für Skarthi und deutet auf eine Freundschaft zwischen dem König und seinen Krieger hin.
An der gleichen Fundstelle befanden sich einmal drei dicht beieinander liegende Grabhügel. Nur der sogenannte Skarthehügel wurde zum Teil wieder rekonstruiert. Der ehemals ca. 2 Meter hohe Hügel mit einem Durchmesser von 16–18 Metern war 1888 ausgegraben worden. In diesem wurde ein Eichenholzsarg von 2 Meter Länge und ca. einem halben Meter Breite gefunden. Das Skelett des Verstorbenen war jedoch nicht mehr gut erhalten.

Die Runensteine von Haithabu
In der Umgebung von Haithabu wurden fünf Runensteine (Skarthi-Stein, der große und der kleine Sigtrygg-Stein, der Erik-Stein und der Schleswiger Domstein) gefunden, die vom Leben einzelner bedeutender Männer berichten, die vor mehr als tausend Jahren mit dieser Stadt in Verbindung standen.

Auch auf Holz, Knochen oder Schmuckgegenständen wurden Runenritzungen identifiziert, jedoch bieten die Steine durch ihre vergleichsweisen langen Texte die ausführlichsten Informationen. Bevor mit der Christianisierung die lateinischen Buchstaben in den nordischen Ländern Einzug hielten, schrieb man auf Stein, Holz, Knochen und Metall in der heute so genannten Runenschrift. Das Wort „Rune“ ist eine Neubildung aus dem 17. Jahrhundert, bedeutet „Geheimnis“ und ist etymologisch mit „raunen“ verwandt. Wegen des harten Materials mussten die Zeichen geritzt oder geschlagen werden, was die sehr kantige Form der Runden bedingt.
Nach den ersten sechs der insgesamt 16 Zeichen nennt man die Runenschrift der Wikingerzeit das „Jüngere Futhark“. Schreiben konnten nur wenige Menschen, so dass sich die so genannten Runenmeister häufig selbstbewusst mit ihrem Namen auf dem Stein verewigten, den sie für ihren Auftraggeber schlugen.
In Skandinavien existieren heute noch über 3.000 Runensteine, der Großteil von ihnen in Schweden.

(Birte Anspach, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, finanziert vom Förderverein des Amtes Haddeby in Zusammenarbeit mit dem Verein für Busdorfer Geschichte, 2017)

Internet
www.alsh.de: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein - Welterbeantrag Haithabu und Danewerk (abgerufen 31.05.2017)
www.haithabu-danewerk.de: Haithabu und Danewerk (abgerufen 18.09.2017)
www.schloss-gottorf.de: Wikinger Museum Haithabu (abgerufen 18.09.2017)

Literatur

Carnap-Bornheim, Claus von; Segschneider, Martin (Hrsg.) (2012)
Die Schleiregion. Land - Wasser - Geschichte. (Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland 49.) Stuttgart.
Maixner, Birgit (2010)
Haithabu. Fernhandelszentrum zwischen den Welten; Begleitband zur Ausstellung im Wikinger Museum Haithabu. Schleswig.

Skarthi-Stein

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Haddebyer Noor 5
Ort
24866 Busdorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Grabung, Archäologische Prospektion

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Skarthi-Stein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-275681 (Abgerufen: 7. Dezember 2024)
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