Der heute trockengelegte Dannewerker See war als natürliches Hindernis in das Verteidigungssystem des Danewerks integriert. Die Wallverläufe von Haupt-, Nord- und Verbindungswall endeten jeweils wohl an der ehemaligen Seeuferkante. Das ehemalige Seebecken umfasst ca. 30 Hektar und gehört geologisch betrachtet zu einem markanten Tunneltal-Abschnitt am Ausgang des ehemaligen Schlei-Gletschers aus der letzten Eiszeit.
Geschichtlicher Hintergrund Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr. (737/740) wird das Danewerk als dänische Grenzbefestigung massiv ausgebaut und erstreckt sich nun über 30 km im Bereich der Schleswiger Landenge von der Treene bis an das Windebyer Noor. Der Hauptwall wird entlang der Schleswiger Landenge durch den Krummwall im Westen, den Nordwall im Osten, das Seesperrwerk in der Schlei sowie wahrscheinlich durch den Osterwall im Osten ergänzt. Dabei wird auch der Dannewerker See zwischen Haupt-, und Nordwall an einem strategischen Knotenpunkt für die Befestigung und Abriegelung der Landenge sowie wahrscheinlich auch als Süßwasserreservoir genutzt.
Der Dannewerker See war bis 1761 noch existent, wie die militärische Karte von C. H. Neynaber und J. C. Hensen aufzeigt (Original im Landesarchiv Schleswig-Holstein). Auf der Karte von Peter Timm in der ersten archäologischen Landesaufnahme von 1842 (Original im Danevirke Museum) ist die Seefläche zwar noch eingezeichnet, jedoch mit der Beschriftung „ehemals Dannewerker See“.
Renaturierung des Dannewerker Sees Seit etwa 1986 gibt es immer wieder Bemühungen, u.a. durch die Interessengemeinschaft Umweltschutz Schleswig und Umgebung, den Dannewerker See als wichtigen Bestandteil der historischen Kulturlandschaft von Haithabu-Danewerk ganz oder zum Teil wieder zu vernässen.
Ziele sind hierbei die Aktivierung des Biotopverbundes, die Verbesserung der Biotopausstattung der Landschaft, die Förderung der Artenvielfalt, die Visualisierung der historischen Befestigungsanlagen des Danewerks sowie die Vermittlung der regionalen Landeskunde.
(Christian Weltecke, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, finanziert vom Förderverein des Amtes Haddeby in Zusammenarbeit mit dem Verein für Busdorfer Geschichte, 2017)
Quelle Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, Denkmalarchiv, Gesamtbeschreibung von Haithabu-Danewerk nach Andersen, H.H.
Internet www.alsh.de: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein - Welterbeantrag Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 31.05.2017) www.haithabu-danewerk.de: Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 31.05.2017)
Literatur
Carnap-Bornheim, Claus von; Segschneider, Martin (Hrsg.) (2012)
Die Schleiregion. Land - Wasser - Geschichte. (Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland 49.) Stuttgart.
Dannewerker See als Teil des Befestigungssystems Danewerk
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