Die gekreuzten Hörner sind das Erkennungsmerkmal des Ochsenwegs quer durch Schleswig-Holstein.
Copyright-Hinweis:
Hermannsen, Linda / Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH)
Fotograf/Urheber:
Linda Hermannsen
Medientyp:
Bild
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Die gekreuzten Hörner sind das Erkennungsmerkmal des Ochsenwegs quer durch Schleswig-Holstein.
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Der Heerweg (im Dänischen: Haervej), später auch als Ochsenweg bezeichnet, ist eine historisch bedeutende Nord-Süd-Route über die jütische Halbinsel vom dänischen Viborg nach Wedel bei Hamburg. In der Wikingerzeit wurde der Heerweg durch die Befestigungen des Danewerks kontrolliert. Er führte durch das archäologisch belegte Tor im Hauptwall des Danewerks im Archäologischen Park beim Danevirke Museum. Der Heerweg wurde vermutlich bereits seit der Bronzezeit genutzt, was anhand zahlreicher Hügelgräber entlang des Weges deutlich wird. Mit dem Beginn des Fernhandels von Ochsen im 15. Jahrhundert von Dänemark nach Lübeck, Hamburg und Wedel trugen zahlreiche Wege den Namen Ochsenweg und werden auch heute noch so genannt.
Verlauf In der Vergangenheit mussten die Menschen eine Wegeführung finden, die eine Reise, den Marsch von Soldaten oder ganzer Heere und den Transport von Handelswaren möglichst einfach und mühelos gestaltete. Auf der Halbinsel Jütland waren es vor allem gute Untergrundverhältnisse, die die Streckenführung des Ochsenwegs beeinflusste. Große Teile des Ochsen- bzw. Heerweges führen durch die sandige und wegen der hohen Wasserdurchlässigkeit des Bodens trockene Geest. Dieser gut drainierte Boden gewährleistete eine schnelle Versickerung des Niederschlagswassers. Außerdem waren diese Flächen nicht so dicht besiedelt und eine Wegeführung konnte beliebig geändert werden, wenn eine alte Teilstrecke durch starke Beanspruchung nicht mehr so gut passierbar war.
Auch heute noch orientieren sich Ingenieure an natürlichen Gegebenheiten, die den Bau einer Straße begünstigen. Ein wichtiger Faktor bei der Planung des Verlaufs der Autobahn A 7, der Bundesstraße B 77 und der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg waren die günstigen geologischen Bedingungen am Geestrand.
Ochsendrift in Jütland Trotzdem waren die Wegeverhältnisse des Ochsenwegs in der frühen Neuzeit eher bescheiden. Dadurch war auch die Wahl des hauptsächlichen Transportgutes beeinflusst. Dänemark exportierte vom Mitte des 15. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem zwei Handelsgüter: Vieh und Getreide. Während Getreide einen Wagen als Transportmittel brauchte, konnte Vieh auch über schlecht erhaltene Wege transportiert bzw. getrieben werden.
Sichtbarkeit, Erhaltungszustand und Nutzung Vor allem bedingt durch den modernen Straßenbau sind heute nur noch Teilstrecken des Heer- bzw. Ochsenwegs in ihrer historischen Streckenführung und -struktur erhalten und erfahrbar. Ein exemplarisches Stück der historischen Wegeführung und -struktur kann südlich des Danevirke Museums in der Verlängerung der Straße „Am Ochsenweg“ (T-Kreuzung) erkundet werden. Nach ca. 1,5 km Länge über den Schotterweg (Ochsenweg) wird der am besten erhaltene Abschnitt des Kograbens der Befestigungsanlage des Danewerks erreicht.
Seit 1998 wird der Ochsenweg als Radfernweg betrieben. Dänischer und Schleswig-Holsteinischer Abschnitt zusammengerechnet hat der Ochsenweg eine Gesamtlänge von rund 540 km. Da manche Teilstrecken nicht mehr befahrbar sind oder zu Hauptstraßen ausgebaut wurden, sind touristischer und historischer Verlauf nicht überall identisch.
(Birte Anspach, Christian Weltecke, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, finanziert vom Förderverein des Amtes Haddeby in Zusammenarbeit mit dem Verein für Busdorfer Geschichte, 2017)
Quelle Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, Denkmalarchiv, Gesamtbeschreibung von Haithabu-Danewerk nach Andersen, H.H.
Internet www.alsh.de: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein - Welterbeantrag Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 30.01.2018) www.haervej.de: Dänischer Abschnitt des Ochsenswegs in Jütland (Abgerufen: 30.01.2018) www.haithabu-danewerk.de: Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 30.01.2018)
Literatur
Carnap-Bornheim, Claus von; Segschneider, Martin (Hrsg.) (2012)
Die Schleiregion. Land - Wasser - Geschichte. (Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland 49.) Stuttgart.
Abschnitt des Ochsenwegs zwischen Hauptwall und Kograben des Danewerks
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Empfohlene Zitierweise
„Abschnitt des Ochsenwegs zwischen Hauptwall und Kograben des Danewerks”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-275667 (Abgerufen: 22. März 2025)
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