Um 1950 errichtete die französische Armee für ihre Pioniereinheiten das „Quartier Colonel Basset“. Im Zentrum des Komplexes befand sich ein Paradeplatz, der von Kasernengebäuden umgeben war. 1956 räumte die französische Armee das Kasernegelände. In selben Jahr übernahm die Bundeswehr das Areal als erste Kaserne in Koblenz, woraufhin Sanierungsarbeiten sowie Neu- und Umbauten folgten (Universität Koblenz-Landau, 2003). Der Kasernenkomplex erscheint in den topographischen Karten zuerst im Jahre 1957.
Der Karte ist zu entnehmen, dass die Kaserne aus acht Gebäuden bestand, die sich um einen zentralen Platz gruppierten. Desweiteren befanden sich zum Hang hin ein Sportplatz sowie südwestlich und nördlich davon jeweils zwei weitere kleine Gebäude. Neben den Kasernengebäuden ist im nördlichen Teil noch eine Freifläche zu erkennen, die erstmals 1967 bebaut wurde.
Innerhalb des Zeitraums von 1974 bis 1979 sind deutliche Veränderungen auf dem Kasernengelände vorgenommen worden. Auf der Fläche des heutigen D-Gebäudes wurde zwischen zwei bestehenden Gebäuden eine kleine Freifläche geschaffen. Außerdem entstanden, auf dem Gelände verteilt sieben kleine Gebäude und südwestlich des Sportplatzes ein größeres Bauwerk, das senkrecht zu den Höhenlinien angeordnet war. Der bislang rechteckige Sportplatz wurde zu einer ovalen Stadionform umgewandelt. Oberhalb des heutigen F-Gebäudes entstand zum Hang hin ein längliches, größeres Gebäude, welches parallel zu den Höhenlinien ausgerichtet wurde.
Aufgrund der Bundeswehrreform von 1990 räumte die Bundeswehr 1994 das Kasernegelände. Hiermit ergab sich die Chance, im Rahmen eines Konversionsprojektes den Universitätskomplex der Universität Koblenz-Landau auf das Gelände der ehemaligen französischen Pionierkaserne zu verlagern.
(Lena-Maria Tempelhagen, Universität Koblenz-Landau, 2017)
Quelle
Landschaft im Wandel, Blatt 5611 Koblenz