Jüdischer Friedhof Neumagen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Neumagen-Dhron
Kreis(e): Bernkastel-Wittlich
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 51′ 36,55″ N: 6° 54′ 0,6″ O 49,86015°N: 6,90017°O
Koordinate UTM 32.349.080,66 m: 5.525.196,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.768,91 m: 5.525.242,66 m
Jüdische Gemeinde Neumagen
Seit dem Spätmittelalter sind Nachrichten über Juden in Neumagen überliefert. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die jüdische Einwohnerzahl an, danach sank sie kontinuierlich ab. 1889 wurde die Synagogengemeinde Neumagen konstituiert, zu der auch Niederemmel, Minheim, Rivenich, Schlem und Hetzerath (bis 1925) gehörten (ab 1909: Neumagen-Niederemmel). 1932 waren Niederemmel (55 Personen) und Schlem (4) angeschlossen. 1937 schlossen sich auch Brauneberg, Lieser, Rachtig, Zeltingen, Veldenz und Trittenheim der Synagogengemeinde an (Reuter 2007).
Neben dem Friedhof verfügte die als Mittelpunktgemeinde der Umgebung fungierende jüdische Gemeinde ferner über eine Schule mit Lehrerwohnung, ein Ritualbad (Mikwe) und eine Synagoge (vgl. dort).

Jüdischer Friedhof
Der Friedhof soll aufgrund seiner ersten Erwähnung in diesem Jahr spätestens 1578 angelegt und bis zum Jahr 1950 belegt worden sein (alemannia-judaica.de). Nach Reuter (2007) besaß die Gemeinde hingegen erst „seit dem 17. Jahrhundert“ einen Friedhof und de.wikipedia.org nennt als Jahr der letzten Beisetzung 1950. Ein alter Lageplan von Neumagen nach einem Ölgemälde zeigt den Begräbnisplatz in seiner Lage um 1730.

Am Zugang zum Judenfriedhof befindet sich eine Informationstafel, die eine jüdische Gemeinde in Neumagen ab Anno 1474 datiert - das Jahr, in dem ein jüdischer Einwohner unter dem Schutz des Heinrich Vogt von Hunolstein im Ort nachgewiesen ist. Am Eingang zum Friedhof befindet sich auch eine Tafel mit dem Hinweis, dass der Schlüssel zum Friedhof beim Ortsbürgermeister bzw. der Verbandgemeindeverwaltung erhältlich ist (alemannia-judaica.de).
Auf dem bis heute mit einer Fläche von 3.671 m² erhaltenen, aber ursprünglich wohl kleineren Begräbnisplatz befinden sich noch 126 Grabsteine: „Die Grabsteine des 19./20. Jahrhunderts liegen auf einer Erweiterungsfläche zum ursprünglich kleineren Friedhof. Der Friedhof war Begräbnisplatz auch für die in den umliegenden Gemeinden lebenden Juden aus Piesport, Neumagen und Thalfang. Bei einer Friedhofschändung im Jahr 1931 wurden 9 Grabsteine umgeworfen.“ (de.wikipedia.org)

Das Denkmalverzeichnis für den Kreis Bernkastel-Wittlich weist den jüdischen Friedhof in Neumagen nicht als Kulturdenkmal aus (denkmallisten.gdke-rlp.de, S. 62 f.).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2018)

Internet
www.alemannia-judaica.de: Neumagen, Friedhof (abgerufen 12.01.2018)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Neumagen (abgerufen 12.01.2018)
denkmallisten.gdke-rlp.de: Denkmalverzeichnis Kreis Bernkastel-Wittlich (PDF-Datei, Stand 14.11.2017, abgerufen 12.01.2018)

Literatur

Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 67, Bonn.

Jüdischer Friedhof Neumagen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Realschulstraße
Ort
54347 Neumagen-Dhron
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1578

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Empfohlene Zitierweise
„Jüdischer Friedhof Neumagen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-274636 (Abgerufen: 16. Januar 2025)
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