Stolpersteine am Kloster Sankt Bernardin

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Sonsbeck
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 34′ 9,02″ N: 6° 22′ 21,07″ O 51,56917°N: 6,37252°O
Koordinate UTM 32.317.910,05 m: 5.716.393,64 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.525.871,94 m: 5.715.034,06 m
  • Stolpersteine am ehemaligen Kloster St. Bernardin (2017)

    Stolpersteine am ehemaligen Kloster St. Bernardin (2017)

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St. Bernardin ist ein ehemaliges, denkmalgeschütztes Kloster, das seit 1993 zur Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein gGmbh (CWWN) gehört. Als Wohnanlage für Menschen mit Behinderungen bietet St. Bernardin heute ein Heim für rund 130 Erwachsene. Seit 2014 erinnern dort neunzehn „Stolpersteine“ an Bewohnerinnen, die während des NS-Regimes zwangsverlegt wurden und nie wieder zurückgekehrt sind.

Gegründet wurde St. Bernardin 1852 durch die Franziskanerinnen von Heythuysen als „wissenschaftliches Pensionat“ für Mädchen aus Kapellen und Umgebung. Ab 1882 nutzen die Franziskanerinnen die Einrichtung als Pflegeheim mit angeschlossenem Schulbetrieb für Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung. Während der NS-Zeit wurden viele Bewohnerinnen der Einrichtung in andere Einrichtungen verlegt. Am 24. Juli 1941 wurden neunzehn stark behinderte Frauen und Mädchen nach Bedburg-Hau zwangsverlegt, ohne jemals wiederzukommen. Einige starben in Bedburg-Hau, andere wurden 1943 von Bedburg-Hau aus in die „Heilanstalt“ Altscherbitz in Sachsen weiter„verlegt“ und wurden dort ermordet. Bei einigen Bewohnerinnen blieb das „Schicksal unbekannt“. Ihre Spur verliert sich 1944, als sie aus Altscherbitz noch einmal zwangsverlegt wurden - an einen unbekannten Ort. An diese neunzehn Frauen und Mädchen - manche waren bei ihrem Abtransport aus St. Bernardin erst zwölf oder dreizehn Jahre alt - erinnern die „Stolpersteine“, die der Kölner Künstler Gunter Demnig am 9. November 2014 im Bereich des neuen Haupteingangs von St. Bernardin verlegte.

Das Kunstprojekt „Stolpersteine“
Die „Stolpersteine“ wurden in den 1990er Jahren vom Künstler Gunter Demnig als Kunstprojekt entwickelt. In die Messingoberseite der quadratischen, ausschließlich in Handarbeit hergestellten Steine werden die Namen und Daten von Menschen eingetragen, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und meist auch getötet wurden. Die Verlegung der Stolpersteine soll die Erinnerung an diese Menschen wach halte. Mitte der 1990er Jahre verlegte Demnig probeweise die ersten Steine, damals noch ohne behördliche Genehmigung. 1997 folgten die ersten offiziell genehmigten Steine in Österreich. Ab da entwickelte sich das Projekt kontinuierlich. Mitte 2017 waren rund 61.000 „Stolpersteine“ in 22 europäischen Ländern verlegt. Das Projekt „Stolpersteine“ gilt als größtes dezentrales Mahnmal der Welt. Seit 2006 sind die „Stolpersteine“ beim Deutschen Patent- und Markenamt als eigene Marke eingetragen. Seit 2013 gilt der Markenschutz europaweit.

(Helga M. Kaczmarek, NABU-Naturschutzzentrum Gelderland, erstellt im Rahmen des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft, 2017)

Internet
rp-online.de: „Stolpersteine für Opfer aus St. Bernardin“ (Rheinische Post vom 11.11.2014, abgerufen 05.12.2017)
de.wikipedia.org: Stolpersteine (abgerufen 05.12.2017)
de.wikipedia.org: Gunter Demnig (abgerufen 05.12.2017)
histadata.uni-halle.de: Hallische Beiträge zur Zeitgeschichte - Heft 6 (PDF-Dokument, 517 KB, abgerufen 05.12.2017)

Literatur

ConCultura GmbH (2003)
150 Jahre St. Bernardin. Geldern.

Stolpersteine am Kloster Sankt Bernardin

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
St. Bernardinstraße 65
Ort
47665 Sonsbeck - Hamb
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2014

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stolpersteine am Kloster Sankt Bernardin”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273523 (Abgerufen: 24. April 2024)
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