Jüdischer Friedhof Krudenburg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Hünxe
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 39′ 13,85″ N: 6° 45′ 3,18″ O 51,65385°N: 6,75088°O
Koordinate UTM 32.344.417,96 m: 5.724.934,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.552.008,53 m: 5.724.656,66 m
  • Blick auf den Jüdischen Friedhof am Krudenburger Weg in Hünxe-Krudenburg (2021).

    Blick auf den Jüdischen Friedhof am Krudenburger Weg in Hünxe-Krudenburg (2021).

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    Wolfgang Strickling
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Die jüdische Gemeinde Schermbeck seit dem frühen 19. Jahrhundert
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der jüdischen Einwohner in Schermbeck, Brünen und Krudenburg stark an; danach sank ihre Zahl wieder ab (Reuter 2007, weitere Angaben zur Gemeinde unter Synagoge Schermbeck).

Jüdische Einwohner in Krudenburg
In den 1870er bis 1890er Jahren gab es in Krudenburg (auch Crudenburg, seit 1975 ein Ortsteil der Gemeinde Hünxe) offenbar vier jüdische Familien, die zwar die rund 11 Kilometer entfernt gelegene Schermbecker Synagoge nutzten, aber in Krudenburg bestatteten: die Familien Seligmann Wolf, Aaron Wolf, van Gelder und Katzenstein (vgl. die 1963 von Kurt von Mallinckrodt sen. gehaltene Rede zum Dorfjubiläum samt korrigierender Anmerkungen unter www.krudenburg.info).

Friedhof
Der nördlich des Ortes Krudenburg an der Kreuzung Krudenburger Weg / Dorfstraße erhaltene Friedhof wurde lediglich in der Zeitspanne zwischen 1878 und 1895 belegt. Auf dem jüdischen Begräbnisplatz sollen im März 1920 auch sieben Rotfrontkämpfer bestattet worden sein, die bei Unruhen bei Drevenack ums Leben gekommen waren (www.krudenburg.info).
Bis auf zwei erhaltene Grabsteine sind sämtliche Steine verloren gegangen (so 2017 uni-heidelberg.de), allen weiteren Quellen zufolge sind hingegen vor Ort keine Grabsteine mehr vorhanden. Auf dem von der Gemeinde Hünxe betreuten Friedhof befinden sich heute noch zwei Gedenksteine.

Eine Steinplatte erinnert an die Familie Wolf aus Krudenburg, die Übersetzung der Inschrift lautet (nach www.juedische-friedhoefe.info):

Hier sind begraben
Im ewigen Haus der Gemeinde Krudenburg
Die Söhne der Familie Wolf
Rabbi Joseph, der Sohn des Rabbi Saab und der Frau Scheba
Gestorben am 23. Jijar 5635 (7. Juni 1875)
Und seine Frau Rahel, die Tochter des Rabbi Aaron
Gestorben 9. Tammuz 5626 (24.Juli 1866)
Ihr Sohn Rabbi Aaron, genannt Raphael
Gestorben 23. Kislew 5655 (8. Dezember 1895)
Und ihre Töchter Dina und Sarala.
Den Himmel fürchtend haben sie gelebt
Fromm und aufrichtig auf allen ihren Wegen.
Ihre Gerechtigkeit steht in Ewigkeit.
Ihre Seelen seien gebunden im Bündel des Lebens.

Baudenkmal
Der Jüdische Friedhof in Krudenburg ist seit dem 6. Juni 2008 Baudenkmal (Teil A der Denkmalliste der Gemeinde Hünxe, Nr. 41).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2017/2023)

Internet
www.krudenburg.info: Historische Reden (abgerufen 09.11.2017)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Hünxe, Krudenburg (abgerufen 08.02.2023)
www.juedische-friedhoefe.info: Grabsteine in Krudenburg (abgerufen 28.04.2023)
de.wikipedia.org: Krudenburg (abgerufen 09.11.2017)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Hünxe (abgerufen 09.11.2017)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Krudenburg (abgerufen 09.11.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 08.02.2023)

Literatur

Brocke, Michael; Mirbach, Hartmut (1988)
Grenzsteine des Lebens - Auf jüdischen Friedhöfen am Niederrhein. S. 92, Duisburg.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 494-495, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 608-609, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 79, Bonn.

Jüdischer Friedhof Krudenburg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Krudenburger Weg
Ort
46569 Hünxe - Krudenburg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1678 bis 1801

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„Jüdischer Friedhof Krudenburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273482 (Abgerufen: 7. Dezember 2024)
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